Impuls für den Tag 24.04.2020

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Positiv formuliert heißt das: Der äußere Schein trügt. Defizite, Fehler und Mängel kann man oft erst bei näherem Hinsehen entdecken. Etwas wird nicht so gehalten, wie es versprochen wurde.
Situationen wie derzeit sind ein guter Nährboden für Schein in Form von Verschwörungstheorien. Dabei kann das, was wir als Verschwörung ansehen durchaus der Wahrheit oder einem Teil der Wahrheit entsprechen. Durch Zweifel, durch Kritik, durch eine fehlerhafte Präsentation, durch unsere schlechten Vorerfahrungen fällt ein schlechtes Licht auf diese Wahrheit. Oder es entsteht das Gefühl, dass Dinge verheimlicht werden. Wir werden misstrauisch. Und dieses Misstrauen setzt sich fort, es wächst. Da heißt es genau hinsehen.

Manchmal sieht es so aus, als wären wir Gottverlassen. Es sieht so aus, als hätte die Ungerechtigkeit das letzte Wort. Doch der Schein trügt. Das lesen wir in der Bibel immer wieder. Gott verspricht uns immer wieder, dass er auf uns aufpasst. Am Eindrücklichsten finde ich das im Psalm 91. Dort heißt es: Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Dieses Vertrauen trägt mich. Ich bin Gott so wichtig, dass er seine Engel für mich sendet, die auch mich achten. Bei Gott ist tatsächlich alles, was glänzt Gold.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 23.04.2020

Morgenstund hat Gold im Mund.

Frühes Aufstehen lohnt sich. Morgens lässt es sich besser arbeiten, somit erreichen Frühaufsteher mehr. Für mich als Spätaufsteher und Nachteule ist das ein schwieriges Sprichwort. Es ist die wortgetreue Übersetzung des lateinischen Lehrbuchsatzes „aurora habet aurum in ore“. Er verweist auf die personifizierte Morgenröte (aurora), die Gold im Mund und Gold im Haar trägt. Der gelehrte Philosoph Erasmus von Rotterdam hat seinen Schüler den Rat gegeben: „Morgens studiert man am besten“.

Ich sehe anders. Ich arbeite am besten abends. Ich finde das ganz wichtig, denn „alles hat seine Zeit“ lesen wir in der Bibel. Und so ist jeder von uns anders und geht anders mit den Dingen um. Auch in diesen Zeiten. Und das ist auch gut und richtig so. So können wir einander helfen. Wo der eine verzweifelt, ist der andere ganz ruhig und kann stützen. Was dem einen zu viel ist, macht dem anderen Freude. Paulus nannte das Geistesgaben. Jeder kann etwas ganz besonders gut. Auch wenn wir zur Zeit alle zu Hause bleiben, bringen wir uns doch mit unseren Gaben in die Gemeinschaft ein. Die einen nähen Community-Masken. Die anderen helfen, den Kopf oben zu halten. Wider andere weisen auf Missstände hin und trauen sich offen Kritik zu üben. Eine Gruppenleiterin schreibt ihren Teilnehmerinnen regelmäßig einen Brief und hält so den Kontakt. Morgenstund mag Gold im Mund haben, doch es ist wichtig darauf zu achten, wo meine Stärken liegen. Und das hat oft viel mit meiner Persönlichkeit zu tun. Wenn für mich Morgenstund kein Gold im Mund hat, dann ist das so und das ist dann auch gut so. Hauptsache ich weiß, wo meine Morgenstund ist. Die hat dann eben nichts mit der tageszeit zu tun.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 22.04.2020

Scherben bringen Glück.

Die Bedeutung dieses Sprichwortes ist klar: wenn etwas zerbricht, wirst du Glück haben.
Glück bedeutete früher, dass böse Geister vertrieben wurden. Das laute Klirren von Glas oder Geschirr sollte böse Geister vertreiben. Das ist wie an Silvester. Mit dem Lärm der Böller vertreiben wir die bösen Geister. Außerdem hatte das Wort „Scherbe“ früher die Bedeutung „Tongefäß“ und viele gefüllte „Scherben“ bedeuteten genügend Vorräte und somit Glück.

Glück bedeutet also einerseits frei von Störungen im Leben zu sein in Form von bösen Geistern zum Beispiel. Glück bedeutet außerdem, viele Vorräte zu haben. Mit dem Hamstern kennen wir uns aus. Dazu sagt Jesus in der Bibel: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
Ich finde es das beste Motto derzeit. Nur das heute zählt. Wer weiß schon, was morgen sein wird. Nur einer: Gott. Der ist heute so wie er morgen sein wird. Weil Gott zu jeder Zeit und an jedem Ort ist. Im Altenheim bei den Bewohnern, die sich nach Besuch sehnen. Beim Pflegepersonal und dem medizinischen Personal, das unter den Lasten zusammen zu brechen droht. Bei allen, die arbeiten und einigermaßen für einen normalen Alltag sorgen. Gott sorgt für uns. Das hat mich durch den gestrigen Tag getragen. Es trägt mich auch heute. Was auch immer noch auf mich wartet: mit Gott werde ich es gut meistern.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 21.04.2020

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Das Sprichwort bedeutet: Wer zuerst da ist, hat einen Vorteil.
es kommt aus dem Mittelalter. Im Mittelalter mussten sich die Bauern mit ihrem Getreide vor der Mühle anstellen und warten bis sie ihr Korn mahlen konnten. Wer zuerst da war, konnte schnell mit seinem Mehl wieder nach Hause gehen. Die Bauern, die spät kamen, mussten lange in der vollen Schlange stehen. So ähnlich kommt es mir derzeit vor. Wer zuerst einen Mund-Nasen-Schutz hat, fühlt sich früher sicherer. Wer möglichst früh einkaufen geht kann sicher sein, dass er noch alles bekommt, was er will. Wer früher sein Geschäft wieder öffnen kann, der läuft weniger Gefahr, unterzugehen. Manche fragen sich: wieso dürfen die und wir nicht? So entsteht ein Konkurrenzdenken. Schneller sein, als die anderen. Einen Vorteil haben. Das passt so gar nicht zur derzeit immer wieder beschworenen Solidarität.

Mich beruhigt der Gedanke, den ich in der Bibel finde: Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Ich kann abwarten. Ich bin sicher: Gott sorgt für mich. Gott sorgt für uns alle. Auch und gerade in dieser Zeit. Mich trägt das durch den heutigen Tag. Ich hoffe, euch auch.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 20.04.2020

Gott spricht, Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten.

Wenn die Kinder aus der Schule oder dem Kindergarten kommen – was hoffentlich bald wieder der Fall sein wird – wissen wir als Eltern vorher nie genau, was sie mitbringen. Freude nach einem wunderbaren tag oder einer guten Note? Wut oder Trauer nach einem Streit unter Freunden oder Ärger mit der Lehrerin? Wir Eltern sind gefragt und gleichzeitig löst das in uns vielfältige Gefühle aus. Unsicherheit, Wut, Orientierungslosigkeit, was als nächstes dran ist. Braucht es ein Gespräch in der Schule? Doch vor allem steht der Trost für das eigene Kind.

Israel kennt das. Das Nordreich war untergegangen, Jerusalem zerstört, das Volk. Verstreut. Doch Gott steht zu ihnen. Er trägt und hält sie. Seine Liebe für sein Volk bleibt. Er bringt sie nach Hause und schenkt ihnen eine neue Perspektive. Er tröstet sie. Für uns gilt dieser Trost. Gott bleibt bei uns. Egal, was uns widerfährt. In allen Fehlern, aller Not, aller Verzweiflung, in aller Schwäche und Trauer gilt uns seine Zusage: ich will euch trösten und leiten. Wofür ihr auch immer heute Trost und Leitung braucht, es tut gut zu wissen, dass beides von Gott kommt. Es tut gut, dass er uns beides schenkt.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.