Impuls für den Tag 17.04.2020

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, und schenkst mir voll ein.

Gott tut mir etwas Gutes. Er bittet mich zu Tisch. Er bereitet mir den Tisch. Sorgfältig deckt er den Tisch. Er dekoriert ihn. Ich soll es schön haben. Er tut das im Angesicht meiner Feinde. Meine Feinde sollen sehen, wie gut er es mit mir meint. Wie wichtig ich ihm bin. Wer sind meine Feinde? Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit, Verzweiflung, Angst, Sorge, Krankheit, Tod, Terminhetze…das sind meine Feinde. Wer sind deine Feinde?
An Gottes Tisch müssen sie draußen bleiben. Hier herrscht Ruhe, Frieden, Geborgenheit. Hier geht es mir gut. Immer.

Doch Gott geht noch weiter. Er salbt mein Haupt, er dient mir. Er gibt sich mir hin. Es geht nur um mich, nicht um ihn. Er gibt. Ich darf nehmen. Ich darf mich bedienen lassen. Kann ich das? Will ich das? Es tut mir gut.
Schließlich schenkt er mir voll ein. Gibt mir zu trinken. Er stillt meinen Durst. Er stillt meine existentiellen Bedürfnisse. Gott meint es gut mit mir und geht gut mit mir um.

Ich spüre Zufriedenheit. Ich spüre Glückseligkeit. Ich fühle mich geliebt. Gott tut mir etwas Gutes.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 16.04.2020

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir; dein Stecken und Stab trösten mich.

Es ist ein besonders interessantes Bild, dass der Beter verwendet. Wer wandert schon im finsteren Tal? Wandern ist ein ruhiges, genießendes Wort. Da kennt jemand seinen Weg. Da genießt jemand die Umgebung, den Himmel, die saftigen Wiesen, die Berggipfel. Dieses umsichtige, die Umwelt wahrnehmende Bild verwendet der Beter für die Unsicherheit des finsteren Tales. Darin strahlt es viel Ruhe aus. Alles um mich herum mag sich verfinstern. Durch eine schlimme Diagnose. Durch eine verlorene Beziehung, durch den Tod eines lieben Menschen. Doch diese Finsternis ängstigt nicht. In aller Ruhe wandert der, der glaubt, hindurch. In dem Wissen, das am Ende Licht sein wird. Er fürchtet kein Unglück, er fühlt sich getröstet. Er fühlt sich geborgen. Er weiß, dass er durch das finstere Tal hindurch kommen wird. Er weiß, dass es weiter geht. Er spürt den Trost und die Geborgenheit Gottes.

Ich finde das bewundernswert. Manchmal werde ich panisch, wenn etwas anders läuft, als ich mir das vorgestellt habe oder ausgemalt habe. Da ist wenig von Ruhe und Trost, schon gar nichts von Geborgenheit. Da ist Unsicherheit. Da ist Orientierungslosigkeit. Und da kommt Gott mit seinem Stecken und seinem Stab. Mit dem Stecken hat der Hirte zu biblischen Zeiten die Schafe vor dem Sturz bewahrt. Er schlug Hindernisse aus dem Weg. Der Hirtenstab ist eine Stütze gewesen, wenn die Müdigkeit kommt. Stecken und Stab sind also Instrumente gewesen, die Fürsorge und Liebe ausgedrückt haben.

Diesem Hirten vertraue ich mich gerne an, wenn die Finsternis über mich kommt. Denn dann weiß ich: ich komme durch und sehe wieder Licht.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 15.04.2020

Eer erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Erquicken ist ein seltsames Wort. Es gehört zu den Worten, die vom Aussterben bedroht sind. Es bedeutet „zu neuer Lebenskraft führen“. Gott belebt uns sozusagen wieder. Er belebt unsere Seele. Das gefällt mir. Unsere Seele leidet manchmal sehr. Sie flüchtet sich dann in eine Depression. Es wird dunkel in unsere Seele. Um wieder ins Licht zu kommen, braucht sie Erquickung. Sie wird zu neuer Lebenskraft geführt.
Wie oft funktionieren wir nur noch? Dann läuft unsere Seele auf Sparflamme. Sie kann viel verkraften. Irgendwann wehrt sie sich. Dann braucht sie Erquickung, weil sie droht zu vertrocknen. Und das ist Chefsache, weiß der Beter des 23. Psalms. Gott selbst sorgt für diese Wiederbelebung. Wie? Mit guten, frohen Gedanken. Durch Menschen, die es gut mit mir meinen. Ein Telefongespräch, ein Skypeanruf, ein Spaziergang an der Sonne, ein gutes Buch. Gott bringt Licht und neuen Schwung in meinen Seele.

Das ist Ostern. An Ostern hat er das endgültig und für alle Zeiten gemacht. Ostern führt uns zu neuer Lebenskraft. Ostern lässt es hell werden in unserer Seele, in unseren Herzen. Deshalb ist es gut, jedes Jahr aufs neue Ostern zu feiern. Egal, wie die Umstände sind. Wir zünden die Osterkerze an und erinnern uns. Wir lassen Gott unsere Seele erquicken.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 14.04.2020

Er weidet mich auf einer grünen Aue, und führt mich zum frischen Wasser;

Es gibt beides, Gott sei Dank. Auch in diesen Zeiten. Es gibt die grünen Auen, auf denen wir für uns Ruhe finden. Der eigene Garten, der Park um die Ecke, das Waldstück, in dem wir spazieren gehen. Es gibt das frische Wasser, das sprudelt und das erfrischt. Hier finden wir Stärkung für die aufreibenden Zeiten im Leben. Ein gutes Buch, das Telefonat mit einem lieben Menschen, das tröstende Gespräch mit jemandem, der uns versteht.

Unser Gott schenkt uns beides. Er weidet uns und schenkst und das, was uns gut tut nur für uns. Und er führt uns zum frischen Wasser, wenn wir etwas brauchen, was wir nur bei anderen finden. Wenn wir einen Impuls, eine Idee von außen brauchen.
Wir merken gerade sehr glaube ich, dass uns beides gut tut. Jedes auf seine Weise, jedes zu seiner Zeit. Was grade dran ist, das müssen viele immer wieder entscheiden. Manchmal auch für andere.

Gut, dass wir jemanden haben, der für uns sorgt. Unser Gott führt und leitet uns. Und wenn wir einen anderen Weg gehen wollen, dann folgt er uns. Eines ist sicher: er begleitet uns.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 13.04.2020

Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.

Gott nimmt sich meiner an. Er sorgt für mich. Kann ich das nicht selber? Aus den Worten Davids spricht Zuversicht. Kein Zweifel. Er weiß: so ist es. Schafe waren Eigentum des Herrn, kein wildes Vieh. Er hat sie wert geachtet. Gott achtet mich wert. Ich bin Gott so viel wert, dass er für mich sorgt. Er hat auf meine Schritte acht. Ich bin geborgen bei ihm. In seinen Händen bin ich sicher.

Gerade in dieser Zeit tut mir das gut. Immer wieder gibt es Nachrichten, bei denen ich mich frage: wie soll das alles nur werden? Der Psalm 23 gibt mir mit seiner ruhigen sicheren Art die Richtung vor. Es gibt keine Zweifel. Es wird gut. Ohne, dass ich jetzt wissen muss, wie das aussieht. Ich darf darauf vertrauen, dass Gott es gut machen wird. Das lässt mich durchhalten. Das gibt mir Zuversicht. Das lässt mich Atem holen für den nächsten Schritt. Gleichzeitig macht es mich genügsam. Das heute zählt. Das morgen ist erst morgen. Vom morgen trennt mich noch eine ganze Nacht. Und durch diese Nacht gehe ich mit dem Gefühl, dass für mich gesorgt ist.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 12.04.2020

Ostern – der Name kommt wohl vom gallo-fränkischen Austro und bedeutet Morgenröte. Die Morgenröte ist die Färbung des Osthimmels, bevor die Sonne aufgeht. Für mich hat das was liebliches, ruhiges, friedliches. Wir sagen oft: Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod. In der Morgenräte zeigt sich für mich die Qualität dieses Sieges. Es ist ein Sieg des Friedens. Es hat wenig mit Triumphzug zu tun. Vielmehr kommt dieser Sieg Stück für Stück, leide und darin umso mächtiger. Denn das Morgenrot bestimmt den ganzen Himmel. Kein Teil wird ausgespart. Alles wird in ein tiefes Rot getaucht.

Dieser Sieg Gottes über den Tod ist ein umfassender. Und er vollzieht sich leise und darin umso mächtiger. Es kommt sensibel daher und lässt sich nicht einfach wieder wegdrücken. Nach und nach verschafft er sich Raum, bis das Leben in Form des Sonnenlichts der aufgehenden Sonne vollständig den Himmel bestimmt.

So ist Ostern: Zärtlich, erfüllend, raumgreifend. Dieses Gefühl wünsche ich uns heute. Eine tiefe Erfüllung von Gottes Leben und Liebe, ohne von ihr überrannt zu werden. Eine feste Umarmung, ohne erdrückt zu werden. Ein liebevolles Lächeln, ohne von lautem Lachen verschreckt zu werden.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 11.04.2020

Karsamstag – die Ruhe vor dem Sturm. Auf die Aufregung des Karfreitag folgt die Ruhe am Karsamstag. Die Jünger sind in der Schockstarre. Alle ihre Hoffnungen sind zerstört. Jesus ist tot. Die Welt bleibt für sie stehen. Nichts geht mehr. Was am Sonntag passieren wird, das ist ihnen noch verborgen. Sie erleben die völlige Hoffnungslosigkeit.

Ich kann das in dieser Dramatik kaum nachvollziehen. Ich musste das noch nie erleben. Ich weiß, dass Jesus auferstehen wird. Ich weiß, dass die Hoffnung zurück kehrt. Der Karsamstag ist für mich eine Durchgangsstation. Er ist zwischengeschaltet. Er dient zum Kraft holen. Er dient dazu, sich zu sammeln.

Für mich ist Ostern dieses Jahr ein besonderes Geschenk. Ich kann und darf innehalten. Ich kann und darf am Karsamstag Kraft tanken. Ich darf wissen: am Sonntag wird es Ostern. Gerade in diesen Zeiten. Denn die Welt braucht Ostern derzeit mehr denn je. Hoffnung gegen die Hoffnungslosigkeit. Mut gegen die Mutlosigkeit. Aufatmen, wenn uns die Luft wegbleibt. Das ist Ostern.
Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag am 10.04.2020

Karfreitag – Einsamkeit, Gottverlassenheit. Wirklich? Jesus schreit am Kreuz: „Mein Gott mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ Als Mensch fühlt er sich verlassen von Gott. Das verbindet mich mit ihm. Manchmal fühle ich mich einsam und verlassen. Von Gott und der Welt. Gleichzeitig weiß ich: an jedem Ort, zu jeder Zeit ist Gott. Manchmal fällt es mir schwer, ihn zu fühlen, ihn zu spüren. Dann hilft mir nur noch eines: ich vertraue darauf, dass es so ist: Gott ist an jedem Ort und zu jeder Zeit. Ich bin immer begleitet. Ob ich das spüre oder nicht.

Wir haben Angst. Vor allem, wenn in unserem Umfeld Menschen mit dem Corona-Virus infiziert sind. Vor allem, wenn es immer mehr werden. Mir hilft in dem Moment eines: ich suche die Zahl derer, die bereits genesen sind. Das macht mir Hoffnung. Es gelingt uns so leicht auf das zu schauen, was uns Angst macht. Es lähmt uns. Karfreitag gibt uns die Ruhe, die Kraft und den Mut, uns zu besinnen. Unseren Blick wegzulenken von dem, was Angst macht. Weg vom Kreuz. Denn wir wissen, was übermorgen sein wird. Ja, heute stirbt Jesus. Doch in der zweiten Nacht von heute an wird er von den Toten auferweckt. Der Tod ist bereits besiegt. Lasst uns weg schauen vom Kreuz. Lasst uns im Kreuz Jesu bereits das Leben sehen und spüren. Auch an Karfreitag gilt: Jesus lebt. Der Tod ist bereits besiegt. Karfreitag ist der Anfang des Sieges des Lebens über den Tod. So sollten wir ihn feiern. Ein Geschenk der Ruhe und des Friedens auf dem Weg zum Sieg des Lebens.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 09.04.2020

Gründonnerstag: ich stelle mir Jesu letztes Abendmahl zu Corona-Zeiten vor. Zunächst diskutieren die zwölf, ob das Treffen überhaupt stattfinden kann. Petrus bedauert, dass es noch lange dauern wird, bis Videokonferenzen erfunden werden. Judas votiert gegen das Treffen. Das sei zu gefährlich. Andreas meint, mit dem nötigen Abstand ginge das schon. Jakobus wirft ein, dass solche Treffen ja verboten seien, schließlich lebe er nur mit seinem Bruder Johannes in einem Haushalt. Es gäbe Kontaktverbot. Matthäus, Phillipus und Simon halten das Ganze für Hysterie und meinen, die anderen sollten sich nicht so haben. Sie hätten gehört, dass das eine ganz normale Erkältung sei. Thaddäus und Thomas halten sich zurück, beobachten und warten ab, was passiert. Bartholomäus verteilt Mundschutzmasken und Handschuhe. Der andere Jakobus greift sich hektisch einen Mundschutz und streift ihn über.

Dann greift Jesus ein. Er fordert alle auf, sich ordentlich die Hände zu waschen und Platz zu nehmen. Schließlich setzen sich die 12 mit ausreichendem Abstand um den Tisch. Sie sind ein letztes Mal in dieser Runde zusammen. So fühlen sich alle sicher und wohl. Jesus spricht mit ihnen. Er teilt mit Ihnen Brot und Wein, das bereits vorbereitet an jedem Platz steht. Er will, dass sich alle an ihn erinnern mit diesem Mahl und dass sie miteinander verbunden sind. Er will, dass sie füreinander da sind und sich gegenseitig stärken. Momentan geht das mit dem Abendmahl nicht. Wir können einander anders stärken und Mut machen. Ein Telefonat, eine Nachricht über whatsapp, Skypen, für einander da sein. Ich finde es schön, dass wir viele Möglichkeiten finden, miteinander im Kontakt zu bleiben.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Für das morgen sorgen wir morgen.

Impuls für den Tag 08.04.2020

08.04.2020

Schleppst du noch oder sprudelst du schon? Gerade in Coronazeiten liebe ich meinen Wassersprudler noch mehr. Ich brauche kein Mineralwasser mehr zu kaufen. Das ist schon ein Artikel, den ich immer verfügbar habe. Hamstern überflüssig. Leitungswasser ist eh gesund. Und mit dem Sprudler kriege ich mein Medium oder Spritzig so wie ich es will. Die Schlepperei spare ich mir ebenfalls noch.

Jesus trifft am Brunnen eine samaritanische Frau. Er bittet sie um Wasser. Sie ist verwundert über den Wunsch, denn Juden hatten in der Regel keinen Kontakt zu Samaritanern. Er spricht mit ihr über lebendiges Wasser. Mit der Zeit versteht die Frau, was Jesus ihr sagen will. Er gibt ihr ein Versprechen. Es ist das Versprechen, dass wir mit ihm leicht durchs Leben gehen können. Selbst wenn es sich schwer anfühlt. Bei Gott, bei Jesus finden wir Trost in schweren Zeiten. Hoffnung in Momenten, die uns ausweglos erscheinen. Kraft und Mut, unsere Ängste zu überwinden. Manche sehen darin billige Versprechen. Für mich ist das jedoch ermutigend. Natürlich ist das Leben oft schwierig. Natürlich haben wir oft genug Hindernisse zu überwinden, Herausforderungen zu bestehen.
Ich habe in meinem Leben erlebt, dass der Glaube an Gott mich in diesen Zeiten getragen hat. Er tut es auch in dieser schwierigen Zeit. Tag für Tag, jeden Moment.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.