Autor: pfarramt
Gottesdienste in St. Georg
Der Kirchenvorstand er evangelischen Kirchengemeinde Neustadt bei Coburg hat heute beschlossen, ab dem 25.04. wieder mit Präsenzgottesdiensten zu starten. Wir tun das in schweren Zeiten. Die Ungeduld wächst auf allen Seiten, die Inzidenzzahl steigt, wir hören von Mutationsviren. Neustadt hat im Landkreis mit Abstand die höchsten Infektionszahlen, auch umgerechnet auf die Einwohnerzahl.
Dennoch hat sich der Kirchenvorstand mehrheitlich entschieden, dass es an der Zeit ist, dem Leben wieder eine Chance zu geben.
Wir beginnen vorsichtig. Die Gottesdienste finden zunächst ausschließlich in St. Georg statt. Auf die Gottesdienste im Moos verzichten wir zunächst ebenso wie auf unsere Gottesdienste an Christi Himmelfahrt in Ebersdorf wie auch am Pfingstmontag auf dem Muppberg.
Wir hören, dass das Mutationsvirus ansteckender sei. Deshalb verdoppeln wir die Abstände und halbieren damit das Platzangebot. Ansonsten hatten wir uns an alle Vorgaben des Infektionsschutzes.
Wir bitten diejenigen, die kommen werden, mit zu helfen. Hören Sie auf die Personen des Sicherheitsteams. Behalten Sie während des gesamten Aufenthaltes in der Kirche ihre FFP2-Maske auf. Achten Sie auf die Abständen beim Betreten und Verlassen der Kirche. Halten Sie sich weder vor noch nach dem Gottesdienst in Gruppen vor der Kirche auf.
Bitte melden Sie sich vorerst zu den Gottesdiensten an. Bitte berücksichtigen Sie, dass wir zu jedem Gottesdienst zusätzlich zur Mesnerin ein Sicherheitsteam von zwei Personen brauchen.
Wir freuen uns darauf, endlich wieder zu Gottesdiensten in de Kirche zusammen zu kommen. Je besser das funktioniert, um so eher werden wir unser „normales“ Gottesdienstleben wieder zurück haben. Es liegt an uns allen.
Für den Kirchenvorstand
Michael Meyer zu Hörste
Pfarrer
Abendgebet am 14.04.2021
Impuls für die Woche 14.04.2021
Oster – Sieg des Lebens
Es ist 14 Uhr nachmittags. Die Koffer sind gepackt, der Bus kommt in ein paar Minuten. Es geht zur Konfifreizeit. Da klingelt das Telefon. Am anderen Ende meldet sich die Polizei. In einem Gespräch nennt mir der Polizist einen mir bekannten Namen. Ich weiß sofort: in ein paar Minuten wird sich für das Ehepaar, das ich sehr gut kenne, das gesamte Leben ändern. Denn wir werden diesen Eltern sagen, dass sich ihr Sohn das Leben genommen hat. Wir stehen zu dritt vor der Tür. Zwei Polizisten und ich. Ich atme tief durch und klingle.
Mein Gott Mein Gott warum hast du mich verlassen? Gottverlassen kommen der Mutter die Tränen. Fassungslosigkeit, Entsetzen, Trauer. Tiefe Verzweiflung und dunkelste Nacht mitten am Tag. So wie damals auf Golgatha. Diesen Eltern half nur noch der Gedanke, dass Gott mit und in die tiefste Verzweiflung und die dunkelste Nacht geht. Denn Jesus selbst ist einen qualvollen Tod gestorben. Und der Tod hat nicht das letzte Wort behalten. Das trägt uns durch dieses unsagbar tiefe Tal an diesem Nachmittag.
Die Geschichte damals ging weiter. Es kam der Ostermorgen und das Grab war leer. Wie neu geboren haben sich die Menschen gefühlt, die die Nachricht bekommen haben, dass Jesus auferstanden ist und lebt. Wie neugeboren, das Gefühl wie nach einer professionellen Massage. Von Kopf bis Fuß mit duftendem Öl. Belebend an meinen Füßen, sanft an meinen Armen, kräftigend am Rücken entspannend auf der Stirn. Wie neu geboren.
Jesu Tod ist der Anfang des Sieges des Lebens. Das lässt uns nach vorne schauen.
So eine Massage würde ich mir gern öfter gönnen. Doch oft fehlt die Zeit. Zur Zeit fehlt eher die Gelegenheit. Was allerdings hilft ist mir immer wieder bewusst zu machen, dass Gott immer stärker ist. Er zieht sogar dem Tod den Stachel. Ich werde im Leben immer einmal mehr aufstehen als hinfallen. Das gibt mir Kraft und macht mir Mut.
Auch das Ehepaar, dem ich die schlimmste Nachricht ihres Lebens überbringen musste schöpfte daraus Kraft. Wie neu geboren, so haben sie sich nie gefühlt. Doch Kraft zum Weitermachen haben sie Tag für Tag bekommen. Und sie haben gelernt, zu akzeptieren, was geschehen ist. Mit Gottes Hilfe.
Mit Gottes Hilfe werden auch wir durch die kommenden Wochen gehen. Er gibt uns Kraft und Mut.
So wünsche ich euch für die kommenden Wochen: Habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die nächste sorgen wir später-
Gottesdienst am weißen Sonntag
Der Gottesdienst vom 11.04.2021, ist hier abrufbar:
Liturg ist Pfarrer Horst Seeger. Johanna Heunisch spielt die Orgel. Die Aufnahme hat Pfr. Meyer zu Hörste gemacht, der Schnitt kommt von Martin Frenkler.
Kooperativer Ostergottesdienst
Kooperativer Ostergottesdienst der Kirchengemeinden Haarbrücken-Ketschenbach-Thann, Neustadt und Wildenheid, um 10 Uhr auf NECTV oder im Internet hier:
Abendgebet am Karfreitag
Karfreitagsvesper mit der Kantorei Neustadt
Abendgebet an Gründonnerstag mit Abendmahl
Impuls für die Woche 31.03.2021
Glaube, Hoffnung, Liebe – das Lebensdreieck
Vor einigen Wochen ist mir ein Bild über den Weg gelaufen, das mich seither bewegt, begleitet und mir Mut macht. Es ist der Blick aus dem offenen Grab hinaus in die Weite an den Horizont. Dort am Horizont stehen die drei Kreuze von Golghatha. Für mich ist das das Sinnbild dieses Osterfestes. Der Tod ist noch sichtbar in der Ferne. Doch das Grab ist offen. Der Weg ins Leben ist frei. Das ist Glaube und Hoffnung zugleich. Ich glaube fest an den Sieg des Lebens an Ostern. Und ich hoffe, dass der Weg ins Leben gelingt, dass es ein guter Weg sein wird.
Glaube und Hoffnung stehen miteinander in Beziehung zu stehen.
Das eine ist schwer ohne das andere vorstellbar. Wer hofft und auf diese Hoffnung baut, glaubt. Und wer glaubt, kann nicht anders als hoffen. Fehlt eines, fehlt beides … Glaube und Hoffnung zusammenzuhalten ist sicher oft schwierig. Das Leben bietet zwar vieles, für das wir dankbar sein dürfen. Gleichzeitig hält es Ereignisse bereit, die uns an ihm eher verzweifeln lassen. Wir erleben das seit einem Jahr sehr massiv. Manche sprechen deshalb von einer gekränkten Gesellschaft. Für so eine Situation, in der wir stecken, ist in unserem Leben und Denken kein Platz gewesen. Wir dachten, wir haben das Leben im Griff. Doch wie sagt es Dr. Ian Malcom im Film Jurassic Parc: Das Leben findet einen Weg.
Er drückt damit aus, dass das Leben sich von uns nicht einsperren lässt. Wir können noch so schlau sein, noch so viel forschen, doch das Leben geht und findet seinen Weg.
Glaube und Hoffnung werden uns den Weg ins Leben führen, das ist meine Osterüberzeugung in diesem Jahr. Denn dazu gesellt sich die Liebe. So bilden die drei das Lebensdreieck, in dem wir uns geborgen fühlen dürfen … auch und gerade in den Zeiten, in denen es uns schwer fällt darauf zu vertrauen, dass Gott die Welt in seinen Händen hält. Er tut es! Und er sorgt dafür, dass niemand durch das Netz fällt, das Jesus ausgeworfen hat, um uns zu ihm zu ziehen: in jedem Moment unseres Lebens, auch in unseren persönlichen Krisen.
Für diese Karwoche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.