Impuls für den Tag 06.05.2020

Schönheit liegt im Auge des Betrachters.


Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Für jeden ist etwas anderes schön. Es heißt allerdings auch, dass das, was wir als schön bei uns selbst empfinden, für andere ganz anders aussehen kann. In jede Richtung. Manchmal landen wir mit unserem eigenen Geschmack total daneben. Dann hilft es, wenn jemand anderes uns aufmerksam macht. Oder wir finden etwas an anderen schön, was sie selbst nicht sehen können.
Gott sagt: ich habe dich je und je geliebt, deshalb habe ich dich zu mir gezogen. Für ihn ist es egal, wie wir aussehen oder was wir glauben gut oder schlecht zu können. Er liebt uns wie wir sind. Schließlich hat er uns geschaffen. Er betrachtet uns mit Augen der Liebe. Das heißt noch lange nicht, dass wir in seinen Augen alles richtig machen. Es spielt jedoch keine Rolle dafür, wie er uns sieht. Er liebt uns.

Und darum will er, dass es uns gut geht. Mich tröstet das immer wieder. Mir wird geschenkt, was Gott im Blick hat. Ich bin in seinen Händen gut aufgehoben, egal, was mir widerfährt.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 05.05.2020

Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen? / Dem ist eine Laus über die Leber gelaufen.


Das heißt: Hast du schlechte Laune? Hat dich etwas geärgert? Oft wird der Begriff für Kleinigkeiten verwendet, die Ärger erregen.
Das Sprichwort beruht auf der mittelalterlichen Annahme, dass sich in der menschlichen Leber die Quelle für Leidenschaft, Temperament und auch Zorn befinde. Die Laus steht für etwas Kleines, Unbedeutendes und fügte sich erst später in das Sprichwort. Vorher hier es lediglich: Ist dir etwas über die Leber gelaufen? / Dem ist etwas über die Leber gelaufen.

Oft merken wir, dass uns etwas ärgert, doch wir geben uns nicht die Zeit, uns klar zu machen, was es genau ist. Wir merken den Ärger. Und der läuft mit und verdirbt die eigene Stimmung und die derer um uns. Oft ist eine Kleinigkeit. Wir fühle uns zu wenig beachtet. Wir fühlen uns übergangen. Statt es auszusprechen, schleppen wir es mit uns herum. Damit geben wir dem kleinen so viel Raum, dass es uns innerlich vergiftet. Manchmal sind es auch größere Dinge oder sogar berechtigte Verletzungen. Sich einzugestehen, was los ist, ist der erste und ich denke auch schwerste Schritt. Es ist die Voraussetzung für das klärende Gespräch. Oft ist das dann halb so schlimm. Wir stehen uns oft selbst im Weg. Über den eigenen Schatten zu springen, macht das Leben so viel einfacher.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 04.05.2020

Hochmut kommt vor dem Fall.

Überheblichkeit, Selbstüberschätzung und Arroganz führen zum Fall beziehungsweise zum Scheitern.
Dieses Sprichwort entstammt der Bibel. In der ersten Übersetzung lautete es: „Stolzer Mut kommt vor dem Fall”.
Wir verwenden solche Sprichworte gern mahnend in Richtung anderer. Ich finde es wichtig, sich selbst immer wieder zu fragen, wie unsere Haltung zu anderen ist. Halten wir uns für besser? Dabei ist die Unterscheidung wichtig, dass „etwas besser zu können“ und „besser zu sein“ zwei unterschiedliche Dinge sind. Es ist gut, zu wissen, was wir können. Das macht es uns leichter, Entscheidungen zu treffen. Oft scheinen wir stärker, als wir sind. Was auf andere arrogant wirkt, ist in Wahrheit ein Selbstschutz vor Verletzung. Wir lassen die anderen nur ein Stück an uns heran. Unser innerstes verbergen wir. Das ist auch gut so.
Hochmut mag vor dem Fall kommen. Mir hilft der Gedanke, dass hinter dem Hochmut, den ich bei anderen wahrzunehmen glaube, etwas anderes steckt. Das lässt mein gegenüber in meinen Augen anders erscheinen, wertvoll. Ich gewinne einen Zugang zu meinem Gegenüber. Ich öffne mich und erleichtere es ihm so, sich auch zu öffnen.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 03.05.2020

Aller guten Dinge sind drei.

Das ist eine Art Rechtfertigung, dass der dritte Versuch, etwas zu tun, funktionieren wird. Die Zahl drei hatte eine große Bedeutung im germanischen und mittelalterlichen Rechtswesen. Germanische Volks- und Gerichtsversammlungen wurden dreimal im Jahr abgehalten und auch ein Angeklagter wurde dreimal geladen, bevor er in seiner Abwesenheit verurteilt wurde.

Im christlichen Glauben ist die drei ebenfalls eine besondere Zahl. Wir kennen Gott, Vater Sohn und heiliger Geist, die heilige Dreifaltigkeit. Wir kennen die heiligen drei Könige. Die heilige Familie waren ebenfalls drei, Josef, Maria und das Jesuskind. Allerguten Dinge sind drei, das ist für mich auch das Maß, wie oft ich etwas versuche. Drei Versuche ist ein Maß, das mich motiviert. Es sind genug Versuche, dass ich die Hoffnung habe, dass es doch noch funktioniert. Es ist eine begrenzte Zahl von Versuchen, so dass ich nicht frustriert bin. Drei Versuche und dann ist es auch gut. Wenn es nicht funktioniert braucht es noch Zeit. Ich erinnere mich an die Sprüche. Alles hat seine Zeit. Etwas probieren hat seine Zeit, etwas zur Seite legen hat seine Zeit. Es ist erlaubt und es ist sogar gut, irgendwann einen Versuch aufzugeben. Ich darf aufhören. Das hat etwas sehr Befreiendes.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 02.05.2020

Stille Wasser sind tief.

Introvertierte nach innen gewandte Menschen haben eine Seite an sich, die sie im Verborgenen halten. Das Sprichwort wird verwendet, wenn jemand Schüchternes auf einmal durch lautes und auffälliges Auftreten überrascht. Oder wenn jemand, der sein Können sonst nicht zeigt, plötzlich mit besonderen Fähigkeiten beeindruckt.
Wir kennen das aus der Natur. Gewässer mit ruhiger Oberfläche können weiter unten starke Strömungen enthalten. Das Äußere lässt den Kern nicht vermuten.
Jeder Mensch kann etwas ganz besonders gut. In manchen Menschen vermuten wir wenig weil wir sie ruhig und zurückhaltend erleben. Menschen zu unterschätzen ist ein Fehler. Für Gott hat jeder Menschen einen besonderen Wert. Der Stille wie der laute. Der junge wie der alte. Gott sieht mehr, als unsere Augen wahrnehmen. Er sieht in unser Herz und unsere Seele. Manche Menschen entfalten ihre Fähigkeiten besonders in schwierigen Situationen. Dann sind plötzlich Menschen in vorderster Linie oder an unserer Seite, die wir gar nicht dort vermutet haben.
Es lohnt sich, sich im Blick auf andere ein offenes Gemüt zu bewahren. So mancher, hinter dem wir anfangs wenig vermutet haben, hat sich bereits ganz überraschend als verlässlicher und wichtiger Mitarbeiter erwiesen. Wen habe ich bisher unterschätzt? Wer hat mich überrascht? Was steckt in mir, das ich bisher verborgen habe vor anderen? Es lohnt sich, darüber nach zu denken.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Vorerst keine Gottesdienste in der evang.-luth. Kirchengemeinde Neustadt

Der Kirchenvorstand hat sich am Donnerstagabend mit der Frage befasst, wie wir in St. Georg wieder Gottesdienste feiern können. Dazu hat er vor Ort die Lage betrachtet und die landeskirchlichen Richtlinien umzusetzen versucht. Diese sind verpflichtend. Sie sind unbedingt einzuhalten. Unser Ergebnis ist folgendes:
1. Zur Zeit ist völlig offen, ob es in St. Georg unter den jetzigen Bedingungen wieder Gottesdienste geben wird. Ebenso ist offen, wo Gottesdienste stattfinden können und wann wir gegebenenfalls damit beginnen werden. Wir werden nach unserem Tempo verantwortlich entscheiden.
2. Wir werden vor Pfingsten ALLER VORRAUSSICHT NACH keine Gottesdienste in St. Georg feiern, weil wir Zeit brauchen, um uns gut zu überlegen, ob und wie das Konzept umsetzbar ist.
3. Wir werden innerhalb der nächsten 14 Tage erneut diskutieren, wenn sich alle Eindrücke und Argumente der ersten Diskussionsrunde gesetzt haben.
4. Wir wollen gern Gottesdienste mit der Gemeinde feiern. Wir wollen dazu einen angemessenen Rahmen schaffen, der allen Beteiligten ein sicheres Gefühl gibt. Ob das aus unserer Sicht möglich ist, ist offen.
5. Da alle folgenden Grundsätze für alle Formen von Gottesdiensten gelten, ist es derzeit ebenso völlig offen, wann wir wieder Taufen anbieten können. Trauungen scheinen unter diesen Gegebenheiten keinen Sinn zu machen. Der Rahmen müsste sehr klein gehalten werden. Vor allem die Abstandsregel von 6 Meter zwischen Liturg und Gemeinde sowie die Abstände zwischen den Gemeindegliedern führen dazu, dass die Auferstehungskirche UNTER VORBEHALT weiterhin gesperrt bleiben wird. Eine Öffnung erscheint derzeit unmöglich.

Unsere Überlegungen dabei waren:
Wir brauchen ein Sicherheits- und Hygienekonzept, das dem Dekanat vorgelegt werden muss. Bestandteil des Konzepts sind folgende Eckpunkte:
1. Um jede Person ist zu jeder Zeit vom Betreten der Kirche bis zum Verlassen ein Abstand von MINDESTENS 2 Metern zu gewährleisten. Dazu sind Sitzplätze und Wege zu markieren. Ein- und Auslass zur Kirche sind geordnet zu organisieren.
2. Die Kirche darf nur mit Mund-Nasen-Schutz betreten werden. Für die gesamte Gottesdienstdauer ist der Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Ausnahme: Liturgen beim Sprechen der Texte. Wir haben am Donnerstag Abend gemerkt, wie anstrengend es ist, die Mund-Nasen-Bedeckung für die Gottesdienstdauer auf dem Gesicht zu tragen.
3. Zwischen Liturg und Gemeinde liegen mindestens 6 Meter, 10 Meter sind sinnvoll. Das können wir in St. Georg gewährleisten. Die Liturgen betreten die Kirche nur durch die Sakristei. Sie verlassen den Altarraum zu keinem Zeitpunkt. Sie verlassen nach dem Gottesdienst die Kirche durch die Sakristei.
4. Im Eingangsbereich der Kirche sind Desinfektionsspender aufzustellen. Schilder weisen auf die Einhaltung der Abstände, die Desinfektion und das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung hin.
5. Ein Sicherheitsteam von 6 Personen organisiert das Betreten und Verlassen der Kirche. Das Team überwacht die Einhaltung der Regelungen wie das dauerhafte Tragen des Mund-NasenSchutzes und der Abstände. Den Anweisungen des Teams ist Folge zu leisten.

In Bayern darf gesungen werden. Für uns scheint folgendes zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll:
Wir werden auf Singen verzichten, auch wenn es in leiser Form, summend oder sprechend erlaubt ist. Falls wir zu einem positiven Entschluss kommen, werden wir andere musikalische Möglichkeiten finden. Auch das gemeinsame Sprechen werden wir weitestgehend unterlassen.

Das ganze Konzept hat nach ersten Begutachtungen und ausführlichen Planungen folgende Konsequenzen:
In der St. Georgskirche stehen 10 Bänke zur Verfügung, die markiert sind und genutzt werden können. In diesen Bänke können jeweils zwei Personen an den markierten Plätzen Platz nehmen. Paare dürfen zusammen sitzen. Befinden sich zwei Personen in einer Bank, ist die Bank voll. Somit stehen im unteren Bereich 20 Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. Im linken Bereich der Kirche können ausschließlich die Plätze ganz links von Rollstuhlfahrern oder Paaren genutzt werden. Andernfalls wird der Abstand in die Mitte zu klein. Für Familien und ausschließlich für Familien steht die obere Empore zur Verfügung. Dabei darf nur die jeweils letzte Reihe von jeweils einer Familie genutzt werden. Die festgelegte Personenzahl für einen Gottesdienst wird vorbehaltlich des KV-Beschlusses aller Voraussicht nach bei 20 Personen im unteren Kirchenschiff und 3 Familien auf der ersten Empore liegen. Dazu kommen der Kantor plus vier Sänger*innen auf der zweiten Empore, die Mesnerin voraussichtlich i der Sakristei und der/die Liturg*in.