Impuls für die Woche 22.09.2021
Jeder braucht einen Traum, ein Ziel und ein Herz voller Sehnsucht.
Was ist deiner? Was ist dein Traum, was ist dein Ziel? Hast du einen? Wenn es den großen Traum und das große Ziel nicht oder nicht mehr gibt, wie wäre es mit kleinen Zielen? Vielleicht ein Ziel für den Tag?
Ich hatte mal eine Phase, da war mein Ziel, am Abend drei Dinge zu finden, die heute gut waren. Das hat mich davor bewahrt, am Abend ins Bett zu gehen mit dem Gefühl: das war ein Scheiß-Tag. Ich habe gemerkt, an jedem Tag gibt es etwas schönes. Es gibt keine Tage, die einfach nur scheiße sind. Probier es doch einfach mal aus. Es ist einfach, es geht schnell und es hat eine große Wirkung.
Paul Hufnagel, der diesem Satz gesagt hat, hat aus meiner Sicht recht. Jeder braucht einen Traum, ein Ziel, und ein Herz voller Sehnsucht. Denn das bedeutet Hoffnung zu haben im Leben. Und Hoffnung ist in der Bibel eines der drei wichtigsten Dinge. Wenn alles um uns herum zusammen fällt, dann bleiben Glaube, Hoffnung Liebe. Ohne Hoffnung durchs Leben zu gehen, finde ich einen traurigen Gedanken. Denn Hoffnung zieht hoch. Hoffnung hebt den Kopf. Wer hofft, der behält den Kopf oben. Ja, wer hofft, der geht das Risiko ein, enttäuscht zu werden. Eine Liebe erfüllt sich nicht, der Wunsch nach dem Arbeitsplatz, nach dem Ausbildungsplatz bleibt unerfüllt. Wer hofft hat die Erwartung, dass etwas Gutes in seinem Leben geschehen wird. Er vertraut darauf, dass sich die Dinge irgendwann zum Guten wenden werden. Menschen verlieren ihre Hoffnung, wenn sie tiefgreifende Verluste erleben, immer wieder mit Versagen oder unmöglichen Situationen zu kämpfen haben oder von Menschen, denen sie vertraut haben, verletzt wurden. Deshalb können viele Menschen auch nur schwer Vertrauen aufbauen.
Eine positive Erwartung gibt dir Energie und motiviert dich, Dinge ohne Furcht anzupacken.
Wer Zuversicht hat, kann voller Glauben und Erwartung nach vorne schauen und in Übereinstimmung mit Gottes Wort handeln. Hoffnung ermöglicht uns, unerschrocken zu glauben, mutig zu entscheiden, festen Herzens zu reden und leidenschaftlich zu leben. Wenn wir an der Hoffnung festhalten, beeinflusst das unsere Gedanken und unsere Lebenseinstellung. Zuversicht baut uns innerlich auf, sie setzt Freude in uns frei.
Es gibt einen Spruch, der lautet: Alle sagten: „Das geht nicht.“ Und dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.
Der hatte Hoffnung, der hatte Mut und der hat sich nicht von den negativen Erfahrungen runterziehen lassen. Er hat es einfach gemacht. Deshalb: denke groß, Gott tut es auch. Jeder braucht einen Traum, ein Ziel und ein Herz voller Sehnsucht.
Was ist deiner? Denk doch mal drüber nach.
Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.
Abendgebet in St. Georg am 15.09.2021
Impuls für die Woche 15.09.2021
Verkleinere nicht deine Sehnsucht, sondern weite deinen Alltag
Ich mag diesen Satz. Er ist so positiv. Er klingt ganz anders als dieser Gedanke: wer nichts erwartet, der kann auch nicht enttäuscht werden. Und dieser Gedanke ist mir fremd. Ich habe nur dieses eine Leben. Und dieses Leben ist es wert, gelebt zu werden. Dafür hat Gott es mir geschenkt. In der Bibel ist der Gedanke, ein geliebtes Gotteskind zu sein, der zentrale Gedanke. Gott hat seinen eigenen Sohn gegeben, damit ich und du leben können. So lesen wir es im Johannesevangelium. Und leben heißt für mich Leben in Fülle. Glücklich sein, was auch immer das bedeutet. Für den einen – wie für mich – ist es eine tiefe Zufriedenheit. Für andere ist es ein übersprudelndes Glücksgefühl. Für den dritten ist es das stille Sitzen am Meer, durchatmen, spüren, hören, Frieden in Herz und Seele spüren. Was auch immer es für dich ist, du hast es verdient. Was auch immer du in deinem Leben erlebt hast, du hast es verdient, glücklich zu sein. Warum? Nicht, weil du etwas Tolles vollbracht hast, nicht weil du supergute Leistungen erbracht hast. Nein, weil Gott dich geschaffen hat, weil du sein Kind bist. Das allein ist Grund genug.
Die Bibel ist voller Liebesbeweise Gottes an uns als Menschen. Für mich ist das Grund genug, meine Sehnsüchte zu behalten, und meinen Alltag entsprechend zu weiten, dass Platz ist für diese Sehnsüchte. Wie viele andere auch habe ich vieles im Leben erlebt, was mich immer wieder daran zweifeln lässt, dass ich dieses Glück verdient habe. Dann ist es gut, dass Gott mir immer wieder sagt, dass er mich liebt und dass er mir das durch die Bibel oder andere Menschen sagt. Gott fragt nicht danach, was ich verdient habe. Er schenkt es mir.
„Alles hat seine Zeit“ lesen wir beim Prediger. Die schlimmen Dinge haben ihre Zeit im Leben genauso wie die schönen Dinge Ihre Zeit haben. Unsere Aufgabe ist es dann, dass wir den schlimmen Dinge weniger Platz einräumen. Dass wir erkennen, wann die schönen Dinge ihre Zeit haben und ihnen Raum schenken.
Dass wir daran glauben, dass uns Gutes widerfahren kann, dass wir es zulassen. Manchmal braucht es einfach nur Geduld. Manchmal erfordert es jedoch auch, sich zu bewegen. Vielleicht sogar sich zu überwinden, um sich Hilfe zu holen. Doch ich glaube ganz fest daran, dass es kein verlorenes Leben gibt. Jedes Leben ist wertvoll. Jedes Leben ist lebenswert. Jedes Leben ist ein gottgewolltes Leben. Denn Gott legt andere Maßstäbe an, als wir das tun.
Deshalb: Verkleinere nicht deine Sehnsucht, sondern weite deinen Alltag
Für die kommende Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.
Abendgebet am 04.08.2022
Impuls für die Woche 04.08.2021
Es ist jedes Jahr das gleiche oder? Der Urlaub geht zu Ende. Ich öffne zu Hause den Koffer, der sich nur mit großer Mühe schließen ließ. Ich nehme all die Sachen heraus, die ich gar nicht gebraucht habe. Vor dem Urlaub war ich noch überzeugt davon, das alles unbedingt mitnehmen zu müssen. Ich bin sowieso so ein Typ, ich habe gern die Auswahl. Und aus Sorge, ich stehe dann im Urlaub und habe Lust auf ein Teil, das ich nicht dabei habe, nehme ich halt zu viel mit. Und oft überwiegt dadurch das Unnötige. Das habe ich mit mir rumgeschleppt. Das Auto trägt es ja.
Es gibt ein Lied von Silbermond „Leichtes Gepäck“ heißt es. Da heißt es „eines Tages fällt dir auf, dass du 99 % nicht brauchst. Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck“. Ich gebe zu, mich beeindruckt das, wenn das jemand so sehen kann. Ich sehe das anders. Es mag sein, dass ich viele Dinge habe, die ich nicht wirklich brauche. Doch es hat einen Grund, dass ich sie habe, denn ich wollte sie. Und meistens habe ich mir auch gut überlegt, ob sie wirklich will.
Das Gefühl „Ab heute nur noch wichtige Dinge“ hilft mir nicht. Denn was ist denn wichtig? Wer legt denn fest, was wichtig ist? Am Ende nur einer: nämlich ich. Und ich bin eben so. Ich nehme viel mit, damit ich die Auswahl habe. Ich bin mir auch des Preises bewusst, den das kostet.
Ab heute nur noch wichtige Dinge…das ist ein Konzept, das mir fremd bleibt. Wichtiger finde ich, mir zu überlegen, und das habe ich tatsächlich in den letzten Jahre gemacht, ob ich etwas wirklich will. Dabei hilft eine Nacht drüber schlafen. Manchmal muss man über Dingen auch mehrere Nächte sogar mehrere Jahre schlafen. Je nachdem, welche Auswirkungen etwas haben wird. Tut es mir gut? Will ich das wirklich?
Wenn ihr also für den Urlaub packt, oder wenn ihr überlegt, etwas kaufen zu wollen, dann wünsche ich euch, dass ihr euch bewusst macht, was ihr wirklich wollt und was euch gut tut. Wenn ihr das herausgefunden habt, dann tut das, wovon ihr überzeugt seid. Oder nehmt mit, was ihr mitnehmen wollt. Egal, was andere vlt. denken oder sagen. Für die kommenden Wochen pausiert der Impuls. Den nächsten wird es in der ersten Schulwoche am 15. September geben.
Bis dahin wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur in diesen Wochen. Für den Herbst sorgen wir später.
Gottesdienst zum 9. Sonntag nach Trinitatis aus der Friedenskirche Wildenheid
Impuls für die Woche 28.07.2021
Im August, genauer am 21. August, ist in den USA der Nationalfeiertag der Honigbiene. Ich finde das eine gute Einrichtung, da wir in Deutschland darunter leiden, dass die Bienen immer wieder im Rückgang sind. Vom Bienensterben ist die Rede. Doch Bienen sind wichtig für uns. Der Nationaltag der Honigbiene soll auf die große Bedeutung der Biene für unsere Lebensqualität aufmerksam machen. Gleichzeitig soll er das Bewusstsein für den Tierschutz stärken. Bienen erzeugen nicht nur köstlichen Honig, sondern tragen als Bestäuberinsekten einen besonders großen Beitrag zu unserem Ökosystem bei.
Im Buch Jesus Sirach können wir im alten Testament nachlesen: „Gar winzig unter den fliegenden Wesen ist die Biene und doch bringt sie das beste Gut hervor.“ Über dem Bienenstock am Ratzeburger Dom ist daher im Lateinischen zu lesen: „Deus in minimis maximus“ Übersetzt heißt das: „Gott ist im Kleinen der Größte.“
Das kann uns ein sommerliches Gleichnis sein, das gegen unsere Selbstzweifel hilft, dass unsere Möglichkeiten und Kräfte viel zu klein seien. Wir können viel tun.
Im Jahr der Bundestagswahl, in dem die Grünen das erste Mal eine Kanzlerkandidatin stellt und es im Wahlkampf so hoch hergeht wie wohl selten zuvor, ist es gut und wichtig, sich das bewusst zu machen. Wir können viel tun.
Beispielsweise nicht alles gleich abmähen, sondern Lebensraum für Bienen schaffen. Honig beim Imker und nicht beim Discounter kaufen. Einen Imker gibt es sicher auch in eurer Nähe. Unsere Möglichkeiten und Kräfte sind oft ungeahnt groß. Denken wir wieder daran, wenn wir einer Biene begegnen, was Gott auch durch unsere kleine Kraft bewirken kann.
Für die kommenden Wochen wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.
Jetzt online: Der Ein-Blick August & September
Wir haben die Gemeindebriefe der beiden Gemeinden Wildenheid -Meilschnitz und Neustadt vereint und damit die Kooperation voran gebracht. Beide Gemeinden profitieren, beide Gemeinden rücken damit näher zusammen.
Damit haben wir neue Pfade betreten. Dieser Gemeindebrief ist ein sichtbares Zeichen eines gewachsenen Miteinander. Dafür sage ich danke an alle Beteiligten und an Sie als Leserinnen und Leser.
Diese Kooperation gilt es weiter zu entwickeln, zum Wohl aller. Das wird bedeuten, immer wieder neue Pfade zu betreten. Dafür brauchen unsere Gemeinden Gottes Segen und Gebet. Lassen Sie uns begonnenen Weg gemeinsam weiter gehen, dann wird es zum Wohl aller gut bestellt sein um die evangelische Kirche im Neustadter Kessel.
Ich wünsche Ihnen im Namen des Redaktionsteams des Ein-Blick eine gute und gesegnete Lektüre. Bleiben Sie behütet und gesund.
Ihr Pfarrer
Michael Meyer zu Hörste
Pfarrer Meyer zu Hörste bleibt in Neustadt
Der Wechsel nach Abensberg findet nicht statt. Der Geistliche freut sich auf neue Aufgaben in seiner evangelischen Kirchengemeinde.
Neustadt – Im Vorfeld nicht absehbare persönliche Gründe bewegen Pfarrer Michael Meyer zu Hörste, von einem geplanten Stellenwechsel nach Abensberg im Dekanatsbezirk Regensburg zurückzutreten. Das teilte das evangelische Dekanat Coburg mit.
Der Kirchenvorstand unterstütze die Entscheidung des Pfarrers, in Neustadt zu bleiben, und sehe für die Zukunft lohnende Projekte, die er mit dem vertrauten Seelsorger angehen und umsetzen wolle, erklärte Dekan Stefan Kirchberger. Ebenso ziehe der Pfarrer motiviert in die „zweite Runde“ und freue sich, Gestaltungsaufgaben nicht nur anzustoßen, sondern auch zu Ende zu bringen.
Mit dieser Entscheidung des Pfarrers und des Kirchenvorstands entfalle die Grundlage, am 1. August einen Gottesdienst zur Verabschiedung zu feiern. (Neue Presse am 25.07.2021)