Am vergangenen Samstag wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler in Pennsylvania ein Anschlag auf Donald Trump verübt. Der Ausgang ist bekannt. Trump kam mit einer Wunde am Ohr davon, der Attentäter und ein weiterer Zuschauer sind tot, Verletzte gab es auch. Und im Nachgang jede Menge Verschwörungstheorien. Natürlich hatte ich auch meine Gedanken zu den Vorgängen. Und mich gefragt, warum gleich jede Menge Theorien aus dem Boden schießen. Ich glaube der Influencer von Instagram hat recht. Wir Menschen suchen Erklärungsversuche. So funktioniert unser ganzes System. Es darf nichts geben, was nicht erklärbar ist. Versicherungen brauchen einen Schuldigen, Anwälte und Gerichte ebenso. Dass etwas passiert, für das es keine Erklärung gibt, passt nicht in unser Bild vom Leben. Also muss auch an dem Attentat jemand schuld sein.
Die einfachste Theorie ist oft die Richtige und allen anderen vorzuziehen. Das ist das Prinzip von Occams razor, Occams Rasiermesser. Eine Theorie ist dann einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Annahmen enthält und diese in einer logischen Beziehung zueinander stehen. Da hat also ein junger Mann auf den Präsidentschaftskandidaten geschossen. Da er tot ist, kommen wir nicht mehr letztgültig dahinter, warum. Wir können ihn nicht mehr fragen. Man untersucht nun sein Umfeld und wird sicher Erkenntnisse finden. Ich finde, die einfachste Theorie ist, dass er als eingetragener Republikaner Trump als Kandidaten verhindern wollte, um so das Ansehen der Partei zu schützen.
Man kann auch viele Verschwörungstheorien spinnen. Oder man hält sich einfach an die Fakten. Auf Trump wurde geschossen, der Attentäter wurde gestellt und ist tot. Alles andere sind Vermutungen.
Trump versteht es, das Ereignis für sich zu nutzen und spielt auf der Klaviatur der Mediengesellschaft so geschickt wie kaum ein zweiter. Er weiß, welche Bilder wirken. Und er kann das in Windeseile umsetzen. Noch im Schreckmoment, als die Leibwächter ihn schützen wollen reckt er die Faust nach oben. Er weiß: Bilder wirken. Die eines schwächlichen Joe Biden wirken die eines triumphierenden und nicht fallenden Donald Trump wirken.
Das macht ihn für Menschen wohl faszinierend, es macht ihn aber auch so gefährlich. Denn er kann damit Menschen in seinen Bann ziehen. Ähnlich wie Jesus. Nur dass Jesus dadurch die Menschen fasziniert hat, dass er sich ihnen zugewandt hat. Dass er sich für die Ausgestoßenen und am Rand stehenden interessiert hat. Dadurch, dass er sich gegen Macht wehrte. Denn die wollte man ihm zuschieben. König sollte er sein, Messias. Und Jesus? Der wollte nur die Liebe Gottes vermitteln. Und er hat dazu aufgefordert, klug zu sein wie die Schlangen. Keine Spielchen spielen, darauf gefasst sein, dass Gegenwind kommt, fair, vorbereitet und klug handeln.
Ob dieses Attentat nun einem wie auch immer gestimmten Hirn entsprungen ist, ob es von dritter Hand vorbereitet und geplant worden ist, spielt letztlich keine Rolle. denn es wird im Dunkeln bleiben. Halten wir uns an die Fakten, das ist schwierig genug, denn die lauten, dass Trumps Chancen auf einen Wahlsieg dadurch gestiegen sind. Märtyrer kommen gut an. Das ist erklärbar, das ist verstehbar. Mir reicht das. Euch auch?
Für die kommende Woche wünsche ich euch habts Zuversicht und bleibts gsund, nur diese Woche für die kommende sorgen wir später.