Nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit willen bringen wir unsere Bitten vor dich, sondern um deiner großen Barmherzigkeit willen!
Beim Wochenspruch für diese Woche fällt mir gleich die Frage ein: Hilft beten? Meine Antwort: Ja beten hilft. Gebet ist Gottkontakt. Schon allein das hilft. Ich bleibt mit Gott im Kontakt. Ich merke, egal, was mir im Leben wiederfährt, ob es mir gut geht oder schlecht, ob ich Erfolg habe oder grade leide, Gott ist da.
Mein Leiden wird dadurch nicht weggenommen, doch ich muss mich nicht alleine fühlen.
Was bringt Beten? Verändert sich etwas, wenn ich bete? Die Frage drängt sich gerade jetzt auf, wo das Corona-Virus nach wie vor viele in Angst und Schrecken versetzt. Man hört immer wieder, dass Gebete erhört werden. Menschen, die scheinbar unheilbar krank waren, werden dadurch auf wundersame Weise wieder geheilt. Oder Menschen werden nach einem Gebet aus einer anderen scheinbar aussichtslosen Situation gerettet. Dabei stellt sich immer die Frage: War das nur ein Zufall oder kann ein Gebet wirklich etwas bewirken? Oder kann es gar den Lauf der Welt verändern?
Darauf kann man eine naturwissenschaftliche Antwort geben: Beim Beten werden bestimmte Bereiche des Hirns besonders stimuliert. Das wirkt sich auf die meine Gefühle aus, auf meine Energie und mein Denken. Beten bewirkt also etwas zumindest bei dem, der betet.
Es gibt auch eine psychologische Antwort: Im Gebet mache ich mir meine Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen bewusst. Danach kann ich sie gezielter versuchen umzusetzen.
Man kann das Gebet auch mystisch verstehen. Im Gebet wandle ich meine Sehnsucht und meine Hoffnung in Energie um und bringe sie in die Welt ein. Dort verbindet sie sich mit den anderen Energien, die die Welt durchziehen. So wird sie zu einem Teil des großen Ganzen und verändert die Welt – zumindest ein bisschen.
Die Kölner Musikgruppe BAP beschreibt in ihrem Song „Wenn et Bedde sich lohne däät“ (Wenn sich das Beten lohnen würde) in der dritten Strophe, wie sinnlos das Beten ist. Dabei singen sie unverhofft diese Zeile: „Gott, wäre beten doch bloß nicht so sinnlos!“ Dieser Satz ist großartig. Damit betet die Gruppe BAP zu Gott, dass das Beten so sinnlos ist. Genau so paradox empfinden es viele Menschen. Sie können nicht glauben, dass es einen Gott gibt und dass man mit ihm Kontakt aufnehmen kann. Zugleich sehnen sie sich danach und tun es: Wenn es brenzlig wird im Leben. Wenn man nicht mehr weiterweiß. Auch wenn etwas besonders schön ist. Oder wenn man besonders dankbar ist. Das alles möchte aus einem raus und irgendwohin – Gottkontakt dringend gesucht. Wozu?
Wer Kontakt zu Gott aufnimmt, wer also betet, legt sich und die Welt in Gottes Hand. Mehr ist es nicht. Aber vielleicht liegt darin die größte Wirkung eines Gebets: Sich und die Welt in Gottes Obhut zu wissen. Das entlastet. Das macht Hoffnung. Daraus ergibt sich auch allerhand zu tun. Gott braucht Helferinnen und Helfer für seine Pläne für die Welt. Insofern: Beten verändert die Welt. Denn Gott ist barmherzig. Er nimmt jede Kontaktaufnahme auf.
Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.