Freut euch, was auch immer geschieht; freut euch darüber, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid! Ihr wisst ja, dass das Kommen des Herrn nahe bevorsteht.
Hm freuen sollen wir uns. Mir stellt sich da die Frage, wieviel Grund zur Freude haben wir denn? Und wenn ich so auf meine letzte Woche zurück schaue, dann gibt es Grund zur Freude und gleichzeitig Grund, sich zu ärgern. Und ich merke auch: der Grund, sich zu ärgern, spielt sich leicht in den Vordergrund. Vielleicht wird in der Bibel die Freude deshalb so oft betont und in den Vordergrund geholt.
Freude kommt wirklich oft in der Bibel vor. Und das scheint auch notwendig zu sein. Wir – und so geht es mir auch viel zu oft – konzentrieren uns leicht auf das, was uns weniger gut gelingt. Die Dinge, die daneben gehen, bestimmen unsere Laune. Die, die uns freuen, nehmen wir wahr und haken sie ab.
Nein, ich will es anders machen. Ich will die Worte aus dem Philiperbrief ernst nehmen. Ich will mich freuen an den schönen Dingen, die in meinem Leben passieren. Und wenn es der Umstand ist, dass das schlimme, ärgerliche, was mir widerfahren ist, weniger schlimm geworden ist, als es auch hätte werden können. Auch das ist ein Grund zur Freude. Ein kleiner, doch ein sehr guter.
Und schließlich ist der beste Grund sich zu freuen, dass Weihnachten vor der Tür steht. Die Hoffnung kommt in die Welt mit der Geburt Jesu. Gott geht mit uns. Egal, was uns widerfährt, Gott ist dabei. In den ärgerlichen und schlimmen Situationen und auch in den schönen und erfreulichen.
«Freude ist das ernste Geschäft des Himmels»
Mit diesem Wort drückt C.S. Lewis aus, dass es Gott ganz zentral darum ging, Freude zu bringen. Mit allem Ernst und mit Einsatz seines Lebens greift Jesus die Mächte an, die die Freude killen: Sorgen, Krankheit, Hass, Schuld, Tod, um nur einige zu nennen. Eine jüdische Legende sagt, dass die Engel jubelten, als Gott die Welt schuf – und diese Schöpfungsfreude stellt das «Evangelium» («Gute Nachricht») wieder her. Freude ist Gott wichtig, weil sie zu seinem innersten Wesen gehört. Und wir tragen eine ganz tiefe Sehnsucht nach Freude in uns, die in einer wiederhergestellten Beziehung zu Gott wie entriegelt wird.
Freude ist eine Frage der Blickrichtung. Diese Erinnerung brauchen wir immer und immer wieder. Weihnachten erinnert uns genau daran.
Für die Weihnachtswoche wünsche ich euch: habt´s Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.