Frohlocke sehr, du Tochter Zion; jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin.
Ein Gerechter, ein Retter, einer voller Demut…genau das brauchen wir gerade.
Ein Gerechter: Gottes Gerechtigkeit ist anders als unsere. Bei uns Menschen heißt es: jeder bekommt, was er verdient. Wer sich dem impfen verweigert, der darf eben nicht mehr überall rein. Bei Gott heißt es: jeder bekommt, was er braucht. Gott stellt keine Ansprüche. Er stellt keine Bedingungen. Vor ihm sind alle gleich. Spannenderweise werden sie von ihm nicht gleich behandelt…oder doch? Schließlich bekommt jeder, was er braucht. So ist es abgemacht. Für mich ist das gerecht. Denn Gott betrachtet uns Menschen ganz. Mit Schwächen und Stärken. Ihm geht es um anderes, als an den Schwächen herumzudoktern und besser zu werden. Ihm gehet es darum, dass wir seine geliebten Kinder sind. Ein Gerechter und ein Helfer, ein Retter.
Denn Gott ist der Retter. Er rettet uns aus der Lieblosigkeit, aus der Angst, aus der Einsamkeit. Er rettet uns aus der Unbarmherzigkeit, aus der Unversöhnlichkeit, aus dem Streit. Diesen Retter brauchen wir gerade sehr. Am liebsten wäre uns wohl die Rettung aus der Pandemie. Doch Gott macht es anders. Er geht mit uns. Er nimmt die Dinge nicht einfach selbst in die Hand und sagt: lass mich mal machen. Nein, er nimmt mich an die Hand und sagt: komm, wir gehen da gemeinsam durch.
Deshalb gibt es Grund zur Freude, zum Frohlocken. Denn Gott ist ein demütiger Retter. Kein Triumphator. Er überfährt uns nicht. Er kommt sanft, demütig, leise. Deshalb reitet er auf einem Esel, sogar auf einem Füllen, einem Jungen einer Eselin. Genauso unschuldig wie das Füllen ist auch unser Retter.
Gott nimmt mit uns Kontakt auf. Direkt, von Angesicht zu Angesicht, beispielsweise durch Menschen, die er dazu beauftragt hat, oder im Traum, in einem Bauchgefühl, in einem Ereignis … Seine deutlichste Antwort sehen wir in der Geburt Jesu. Für viele hat sich in ihm erfüllt, was der Prophet vorhergesagt habt. Da kommt der Retter, ein gerechter und ein Helfer, ein Retter. In ihm sollte sich jedes Suchen in ein Finden verwandeln, ganz gleich, wonach wir suchen. Ich wünsche euch eine gesegnete Adventszeit.
Für diese Woche wünsche ich euch außerdem: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.