Traditionell ist im Juli der Taufsonntag. Letzten Sonntag war es wieder soweit. Wir gedenken der Taufe. In manchen Gemeiden wird an diesem Tag die Jubelkonfirmation gefeiert, weil das zusammen passt. Die Konfirmation ist die Bestärkung der Taufe. In anderen Gemeinden finden Tauferinnerungsgottesdienst oder Taufgottesdienste statt.
Die Kirche wird geschmückt. Wir schmücken und selbst auch. Mit schöner Kleidung oder Schmuck am Taufstein. Musik spielt. Wir singen. Es gibt eine Taufkerze und Geschenke. Alle wollen Fotos machen. Wir feiern das Leben, trotz allem, was das Leben manchmal schwer und mühsam macht.
„Wo du ein Kind siehst, da begegnest du Gott auf frischer Tat.“ Hat Martin Luther gesagt und behauptet also: Gott ist längst da, ohne unser Zutun.
Wenn wir ein Kind sehen leuchtet es auf – und ein: wir sind beschenkt. Ein Mensch ist ein Mensch, bevor er sich nützlich macht und etwas erwirtschaftet. Ein Mensch bleibt ein Mensch, wenn er all das nicht mehr kann. Kein Mensch muss perfekt sein.
Ein Mensch ist ein Mensch, weil Gott ihn geschaffen hat. Egal, was andere in ihm sehen, egal, was andere von ihm erwarten oder nicht erwarten. Gott sieht die wahre Schönheit in uns, die seines geliebten Kindes. Kein Mensch muss perfekt sein. Kein Mensch muss sich für andere aufopfern. Kein Mensch soll darunter leiden, dass andere nur auf sich statt auf andere schauen. Gott hat uns als seine geliebten Kinder geschaffen. Er will, dass wir leben. Er will, dass wir glücklich sind. Er stärkt uns den Rücken. Das ist Taufe. Die Zusage des großen Gottes: ich will dich behüten, wo auch immer du sein wirst. Dir wird zwar sicherlich im Leben so manch schlimmes begegnen. Doch dir werden auch gut Dinge geschehen. Und in allen Dingen bin ich bei dir.
Taufe ist also so etwas wie ein Vorschuss aufs Leben im Namen Gottes. Oder wie Jesaja das ausdrückt: Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“
Für die kommende Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die darauffolgende sorgen wir später.