Charlie ist ein Dackel. Kaum sieht sie mich, springt sie an mir hoch, legt sich hin und will gestreichelt werden. Und das nicht nur kurz, sondern so ausgiebig wie möglich.
Darüber hinaus ist Charlie ein treuer Gefährte meiner Partnerin. Sie ist im Alltag dabei, wenn es in die Gespräche mit trauernden Angehörigen geht. Sie fängt Stimmungen auf, ja sie spendet sogar Trost. Wahrlich ein treuer Gefährte.
Ihr größtes Glück ist es, wenn sie einfach so über die Wiese streunen kann. Fast erschrocken kommt sie manchmal angerannt, wenn sie im strengen Ton gerufen wird. Sie begleitet uns überall hin. Manchmal sitzt sie mit ihren treuen Augen auf dem Sofa und wartet, dass jemand mit ihr spielt. Dass jemand im Kontakt mit ihr bleibt. Dabei überlässt sie uns die langen Spaziergänge. Ob am Fluss entlang, oder um den See, durch den Wald, im Schnee oder bei strahlendem Sonnenschein. Die Sonne, der Schnee, der Fluss sind ihr dabei egal. Jedes Stöckchen, jeder Grashalm, jedes umherliegende Etwas ist ihr wichtiger. Es ist ihr egal, ob der Mond scheint. Sie beobachtet nicht den Sonnenauf- oder untergang. Das sich spiegelnde Licht des Seewassers ist ihr gleichgültig.
Doch ein Fremder bleibt stehen. Genau wie wir. Die Berge hinter dem See, das Spiel von Licht und Farben im Wasser. Menschen stehen einfach am Ufer und schauen auf dieses Wunder. Alles spiegelt sich und irgendetwas spiegelt sich auch in uns. Unberührte Schönheit, reiner Anfang, unbändiges Feuer, geduldige Beständigkeit.
Das schlechte Wetter der letzten Tage hatte auch was Gutes. Neben den positiven Flgen für die Natur gab es auch immer wieder Naturschauspiele. Doppelte oder einfache Regenbögen nämlich. Wuchtig anmutende Gewitterwolken, Sonnenstrahlen, die sich den Weg durch den dunklen Wolkenhimmel bahnen. Wohl jeder bleibt staunend stehe, wenn er einen Sonnenauf- oder -untergang sieht, einen Regenbogen, eine Sternschnuppe. „Wünsch dir was, doch behalt es für dich.“
Warum eigentlich? Es ist ein Glück, Mensch zu sein. Sag es weiter. Teile es. Sei verträumt und konzentriere dich auf die in den Augen vieler Menschen unwesentlichen Dinge. Das Stöckchen, das den Dackel so begeistert, den Sternenhimmel, der einfach nur da ist. Das Plätschern des Baches, das rauschen des Sees.
Genieße das Glück, Mensch zu sein.
Für diese Woche wünsche ich euch, habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.