Rechtsverordnungen sind kompliziert. Wir erleben schon seit Wochen eine engagierte Debatte darüber, inwiefern die Corona-Verordnungen gerechtfertigt sind, ob sie noch Sinn machen oder wie tief der Eingriff in unsere Freiheitsrechte sein darf. Rechtsverordnungen rangieren gleich hinter den Bundesgesetzen und müssen vom Inhalt, Ausmaß und Zweck her der erteilten Ermächtigung im förmlichen Gesetz hinreichend bestimmt sein. Sie haben also einen rechtsverbindlichen Hintergrund und sollten nachvollziehbar sein. Das schützt uns alle vor Willkür und Diktatur, auch wenn manche derzeit der Meinung sind, dass wir uns genau darauf zubewegen. Doch am Ende heißt es: Gesetz ist Gesetz. Und das kennt nur Buchstaben und Paragraphen und ist vollkommen emotionslos.
Gott hat mit Abraham und all seinen Nachkommen einen Bund geschlossen. Daran sind Gebote geknüpft, deren Befolgung eingefordert wird. Gott sagt: „Haltet euch daran, dann soll es euch im Leben helfen. Missachtet ihr es, müsst ihr die Konsequenzen tragen.“
Israel hat mit Gott und seinen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit über die Jahrhunderte gerungen. Auch deshalb, weil es immer wieder in Konflikt mit ihnen kam. Zum Beispiel beim Tanz um das goldene Kalb. Seltsamerweise hat es sich immer dann darauf berufen, wenn sie die negativen Konsequenzen ihres Verhaltens zu spüren bekamen. „Sind wir nicht dein Volk? Bist du nicht unser Gott?“ Ihre eigene Untreue versuchten sie mit der Treue Gottes aufzuwiegen. Und tatsächlich: Sie konnten den Bund so oft wie sie wollten ignorieren und die Gebote übertreten – mit teilweise katastrophalen Folgen für den Staat und die Menschen. Gott hielt sich an seinen Bund und ließ Israel nicht fallen, sondern half ihm immer wieder auf die Beine.
So ist unser Gott. Er ist ein Gott, der sich – wie auf Golgatha geschehen – behandeln lässt wie der letzte Dreck … und der dennoch zu seinem Wort steht! Denn seine Gebote wurden mit Liebe geschrieben. Im Gegensatz zu unseren Gesetzen ist Gottes Rechtsbestimmung voller Gefühl. Sie ist Ausdruck einer tiefen Zuneigung. Sie ist uns als Jesus Christus vertraut. In ihm wurde anschaulich, wie Gott den Menschen begegnet: liebevoll, zugewandt, tröstend, aufrichtend … Das Gesetz Gottes hat nur fünf Buchstaben. Liebe. Und das reicht.
Für diese Woche wünsche ich euch: bleibts gsund. Nur für diese Woche. Das genügt. Um die nächste sorgen wir uns dann.