Karsamstag – die Ruhe vor dem Sturm. Auf die Aufregung des Karfreitag folgt die Ruhe am Karsamstag. Die Jünger sind in der Schockstarre. Alle ihre Hoffnungen sind zerstört. Jesus ist tot. Die Welt bleibt für sie stehen. Nichts geht mehr. Was am Sonntag passieren wird, das ist ihnen noch verborgen. Sie erleben die völlige Hoffnungslosigkeit.
Ich kann das in dieser Dramatik kaum nachvollziehen. Ich musste das noch nie erleben. Ich weiß, dass Jesus auferstehen wird. Ich weiß, dass die Hoffnung zurück kehrt. Der Karsamstag ist für mich eine Durchgangsstation. Er ist zwischengeschaltet. Er dient zum Kraft holen. Er dient dazu, sich zu sammeln.
Für mich ist Ostern dieses Jahr ein besonderes Geschenk. Ich kann und darf innehalten. Ich kann und darf am Karsamstag Kraft tanken. Ich darf wissen: am Sonntag wird es Ostern. Gerade in diesen Zeiten. Denn die Welt braucht Ostern derzeit mehr denn je. Hoffnung gegen die Hoffnungslosigkeit. Mut gegen die Mutlosigkeit. Aufatmen, wenn uns die Luft wegbleibt. Das ist Ostern.
Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.