Es ist gut möglich, dass sich die meisten Dinge weitaus besser entwickeln werden, als du es dir jetzt gerade vorstellen kannst.
Hand aufs Herz, wer von euch denkt gerade, dass eine wichtige Angelegenheit sicherlich nicht so ausgehen wird, wie ihr es euch wünscht? Dieser Spruch macht einerseits Hoffnung, andererseits geht er von einer optimistischen Weltsicht aus. Und er ist damit etwas, was wir derzeit sehr gut brauchen können.
Optimismus ist eine positive Lebenseinstellung bzw. -haltung, bei der Dinge und Situationen von ihren guten Seiten betrachtet werden und bei zukünftigen Situationen mit dem Besten gerechnet wird. Wir hoffen also das Beste. Und ich finde, als Christ hat man allen Grund dazu. Klar, das gelingt nicht immer und es gelingt den einen besser und den anderen weniger gut. Wie bei so vielem. Optimismus ist auch kein Ausdruck eines besonders reifen Glaubens.
Was aber die alten Hebräer schon wussten ist folgendes: „Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung“ und damit waren sie weiter als viele Christen heutzutage. Denn sie wussten, dass die Psyche den Körper beeinflusst. Wer Hoffnung hat, der hat den Kopf oben. Der geht mit gehobenem Blick durch die Welt. Wem die Hoffnung fehlt, oder wer glaubt, dass ihm sowieso nichts Gutes widerfährt, der zieht das Negative ja förmlich an. Optimismus ist Zuversicht oder Gelassenheit im Vertrauen auf den guten Ausgang einer Sache. Eben: Es ist gut möglich, dass sich die meisten Dinge weitaus besser entwickeln werden, als du es dir jetzt gerade vorstellen kannst. Allein diese Annahme verändert die innere Haltung und damit auch unseren Umgang mit dem, was uns begegnet.
Natürlich gibt es Rückschläge oder Niederlagen im Leben? Doch das ist nichts bleibendes. Es ist etwas Vorübergehendes. Etwas, das wir verändern können, wenn wir das nur wollen.
Wenn wir das hingegen nicht wollen und uns darauf hinausreden, dass alles so schlimm ist und wir ja nichts dagegen tun können, dann wird es schnell etwas Bleibendes. Die Opferrolle kann man sehr gut kultivieren.
Auch in unserer Kirche. Und ich nehme mich da gar nicht aus. Es ist irre anstrengend, immer gegen Kürzungen und Rückschläge anzureden und anzukämpfen. Und trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass daraus etwas Gutes Neues wachsen kann. So haben wir in unserer Kirchengemeinde beispielsweise ein Churchbike angeschafft. Wir können es für vorhandenes wie Outdoor-Gottesdienst verwenden, für Gesprächsangebote an ungewöhnlichen Orten, es kann als Altar dienen, es kann auch als reines Transportmittel dienen. Darin liegt Hoffnung. Hoffnung, neue kirchliche Angebote schaffen zu können angesichts des allgemeinen Abbruchs so vieler liebgewonnener Dinge.
Optimismus beflügelt. Wissenschaftler der Mayo-Klinik in Rochester (Minnesota, USA) fanden in einer 30-jährigen Studie an über 800 Patienten heraus, dass sich Optimisten einer besseren Gesundheit erfreuen und bedeutend länger leben als andere. Wie die Forscher auch feststellten, können Optimisten besser mit Stress umgehen und sind weniger depressionsgefährdet. Na ist das nichts? Natürlich ist es eine Herausforderung, in unserer problembeladenen komplexen Welt optimistisch durchs Leben zu gehen. Deshalb gefällt mir der Spruch so gut. Es ist gut möglich, dass sich die meisten Dinge weitaus besser entwickeln werden, als du es dir jetzt gerade vorstellen kannst.
Er verspricht nicht das Blaue vom Himmel. Er stellt die Möglichkeit in Aussicht. Und damit ist ein Anfang gemacht. Und der genügt. Es braucht nur diesen kleinen Anfang. Einfach mal ausprobieren, denn ein fröhliches Herz bringt gute Besserung.
Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.