Alles im Leben hat seine Zeit, so ähnlich steht das in der Bibel, diese Zeile stammt jedoch aus dem Musical Tabaluga und die Zeichen der Zeit von Peter Maffay. Maffay empfindet in dem Liedtext tatsächlich den Bibeltext aus Sprüche 3 nach. Es ist ein langsames getragenes Lied, das man nur hören kann, wenn man sich die Zeit dafür gibt. Maffay beschreibt die Gegensätze sehr schön. Manche davon haben wir nicht so gern. Verdammen, Vergeben, Freude und Leid, Verlieren und Finden, Entstehen und Vergehen…alles gehört zum Leben. Selbst wenn wir das ein oder andere davon gerne abschaffen würden, es wird uns nicht gelingen.
Maffay singt weiter vom König der Zeit. Anfang und Ende, Kraft und Ewigkeit, doch auch Streit. Für mich ist dieser König der Zeit Gott. Gott war schon vor aller Zeit, er wird auch nach aller zeit sein.
Er gibt uns Zeit. Und zwar jeden Tag die gleichen. Genau 86400 Sekunden. Wofür braucht ihr am Tag die meiste Zeit? Völlig egal, was es ist, es soll einfach nur eine Bestandsaufnahme sein. Ohne jede Wertung. Wofür würdet ihr euch gern Zeit geben, doch es gelingt euch nicht oder zu wenig? Was fällt trotz aller Bemühungen hinten runter? Für wen oder was hättet ihr gerne mehr Zeit? Und wie schaut es aus mit der Zeit für euch selbst?
Ich finde es wichtig, sich diese Fragen immer mal wieder zu stellen. Max Eberl, der Manager des FC Bayern hat in einem Interview dieser Tage gesagt, ihm sei Fußball immer noch sehr wichtig, aber nicht mehr wichtiger als seine Gesundheit und sein privater und seelischer Frieden. Das halte ich für eine gesunde Einstellung. Denn i.d.R. beschäftigt uns unser Job 8 Stunden, also 28800 Sekunden. Da sind noch 60000 Sekunden übrig. Fürs schlafen brauchen wir auch ungefähr 28800 Sekunden. Bleiben also 28800 Sekunden übrig, über die wir frei verfügen können. Was machen wir mit denen?
Was mir beispielsweise wichtig geworden ist, ist Zeit für mich zu haben. Ich baue dann gerne ein Stunde Lego, das entspannt mich ungemein. Außerdem sehe ich etwas entstehen. Es ist sehr meditativ, ich kann dabei eine Serie schauen und den Alltag kurz hinter mir lassen. Der Kopf wird dabei wieder frei. Oder ich gehe ins Kino oder ins Stadion. Genauso wichtig ist die Zeit mit meiner Partnerin und meiner Familie.
Was wir glaube ich auch alle erleben ist, dass das oft ein Balanceakt ist. Und gleichzeitig ist klar: wer nur Zeit mit anderen verbringt und die zeit für sich selbst vernachlässigt, der wird über kurz oder lang auch für andere und anderes nicht mehr genug Zeit haben.
Deshalb ermuntere ich euch heute, euch etwas Zeit für euch selbst zu nehmen. Die sogenannte Me-Time. Das muss nicht lange sein. Vielleicht reichen 5 Minuten im Bus, die Minuten kurz vorm Einschlafen, die Zeit bevor du auf das Fertigwerden des Essens wartest. Versuche dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit zu nehmen und an nichts zu denken. Das ist am Anfang sehr schwierig – doch lass dich auf das Abenteuer ein! Vielleicht wird es dir gut tun – und vielleicht merkst du dann, wie du deine Zeit besser nutzen kannst. Wenn das nichts für dich ist, dann probier etwas anderes, was die näher ist.
Es sind jeden Tag 86.400 Sekunden – Nutze sie und es wird etwas Gutes daraus! Denn alles im Leben hat seine Zeit, Zu schweigen, zu reden, allein und zu zweit.
Weinen und Lachen, Ernten und Säen, Zerstören und Bauen, Kinder, Männer und Frauen. Es gibt diesen Trost und die Zuversicht, es gibt die Sonne und im Dunkeln das Licht. Es gibt die Hoffnung, die Leben erhellt, es gibt den wahren König der Welt.
Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.