Max Eberl ist der neue starke Mann beim FC Bayern. Er wurde lang erwartet und ebenso hoch sind die Erwartungen an seine Arbeit. Er wurde als Heilsbringer bezeichnet. Wird nun alles anderes? Ja und Nein. Ja, denn neue Menschen, neue Angestellte machen Dinge anders als ihre Vorgänger*innen. Einerseits sind sie andere Typen mit einer anderen Geschichte. Was den Vorgänger vielleicht aufgeregt oder angestachelt hat, das ist der Nachfolgerin völlig egal. Sie springt auf andere Dinge an. Neue Mitarbeiter*innen machen aber schon deshalb Dinge anders, weil sie eine andere Sichtweise mitbringen. Weil sie neue Schwerpunkte setzen, weil ihnen andere Dinge wichtig sind.
Und sie machen gleichzeitig viele Dinge einfach so, wie sie bisher auch waren. Weil da andere sind, die vor ihnen da waren und die nicht einfach umzukrempeln sind. Weil es bestimmte Zwänge gibt, an die man sich halten muss.
Was ich an der Vorstellung aber vor allem beeindruckend finde: Max Eberl hat von Anfang etwas gesagt, was Jesus vor 2000 Jahren schon wusste und wonach er gehandelt hat. Es geht nur im Team. Denn natürlich hat man ihn darauf angesprochen, wie er mit dem bisherigen Mitarbeiter, der für die Mannschaft zuständig ist, Christoph Freund in Zukunft zusammenabreiten würde. Seine Antwort war sehr klar: es geht um eine klare Aufgabenteilung und es geht nur im Team.
Ein starker Mann, der weiß, was er kann, der weiß, was er will, ist sich darüber völlig im klaren, dass er ohne die neben ihm nichts bewirken kann. Wenn er scheinen will, dann muss er die neben sich auch scheinen lassen. Sie in den Schatten abdrängen, schadet dem großen Ganzen und damit auch ihm.
Als Jesus die Jünger damals aussandte, um seine Botschaft unter die Menschen zu bringen, da hat er sie immer im Team ausgesandt. Immer zu zweit. Denn zu zweit ist man weniger einsam. Zu zweit hat man immer jemanden dabei, der einen ermutigen kann. Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude. Es macht also Sinn, sich zusammen zu tun.
Wenn wir das in unseren Kirchen auch verstehen würden, dann wären wir wohl schon sehr viel weiter. Es macht Sinn, sich zusammen zu tun. Stattdessen ist der Konkurrenzkampf manchmal vorrangig. Darin verschleißen wir uns und verbrauchen unsere Kräfte. Es darf ja nicht sein, dass es etwas bei uns nicht gibt, was die in der Nachbargemeinde hinbekommen.
Derzeit tun sich viele Gemeinden zusammen und bilden einen gemeinsamen Kirchenvorstand. Es sei mal dahingestellt, ob das die grundlegenden Probleme unserer Kirche lösen wird. Es wird nicht mal die Probleme vor Ort lösen. Doch es macht die Arbeit leichter. Wenn ihr Leute habt, die eine gute Kinderkirche auf die Beine stellen können, dann müssen wir das nicht machen. Wenn wir Leute haben, die ein Herz für meditative Gottesdienste haben, dann müsst ihr das nicht machen.
Es geht nur noch gemeinsam. Es ging an sich schon immer nur gemeinsam, weil wir Menschen auf Gemeinschaft angelegt sind.
Manchmal denke wir auch, dass ein Ortswechsel unsere Probleme löst. Schließlich hat Jesus seinen zu zweit ausgesandten Jüngern auch gesagt: dort wo man euch nicht mehr haben will, schüttelt den Staub von den Schuhen und zieht weiter. Dummerwiese nehmen wir uns selbst halt mit. Auch das weiß Max Eberl. Eine neue Arbeit löst nicht die Probleme, die er in der Vergangenheit hatte. Nein, weil er die gelöst hat, ist er nun bereit für eine neue Arbeit. Die Augen verschießen löst nicht unsere Probleme in den Kirchengemeinden. Lamentieren auch nicht. Sich zusammentun mag sie auch nicht lösen oder zumindest nicht sofort, es wird dadurch aber leichter. Unser Horizont weitet sich, die Aufgaben erscheinen leichter und wir merken: die anderen haben die gleichen Sorgen wie wir. Es lohnt sich, nach rechts und nach links zu schauen. Wir sehen: wir sind mit anderen unterwegs und sind nicht allein.
Für die neue Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund, nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.