Ich mag ja solche Sprüche, wie man sie im Internet zu Hauf findet, wie man sie über whatsapp-Status oder instagram gerne verteilt. Früher gingen diese Weisheiten durch Kalender um die Welt. Eine ist mir letzte Woche wieder begegnet auf face-book, die ich wohl vor vielen Jahren schonmal verteilt habe und ich habe wieder in-nerlich genickt.
Der Spruch lautete: Halte dich von negativen Menschen fern, sie haben ein Problem für jede Lösung. Angeblich hat das Albert Einstein gesagt, das ist jedoch völlig un-wichtig.
Ich mag den Spruch, weil ich auch ein lösungsorientierter Mensch bin. Es gibt Men-schen, die bei Fehlern oder Schwierigkeiten erstmal lange rum reden, wer jetzt schuld ist, und wie man das hätte verhindern oder besser machen können. Das halte ich für Zeitverschwendung. Man kann das in der Reflexion immer noch machen, doch ich halte es für viel wichtiger, die Folgen eines Fehlers oder einer Schwierigkeit auszubügeln und einen Weg für eine Lösung zu finden.
Es gibt eine biblische Parallele zu diesem Spruch, wie zu so vielen Weisheiten. Die alten Hebräer waren sehr lebenskluge Menschen und oft denke ich mir, die waren klüger als wir. Es ist kein einzelner Vers, es ist viel mehr die Gesamtheit der bibli-schen Botschaft. Jahrhundertelang haben wir uns gegenseitig weiß gemacht, dass die Gott den Menschen zu aller erst als Sünder ansieht. Unsere christliche Erziehung hat uns beigebracht, dass der Mensch ein Sünder ist. Seine erste Amtshandlung ist vom Baum der Weisheit zu essen und aus dem Paradies zu fliegen. Kain tötet Abel, Gott vernichtet durch die große Flut die Menschheit und zerstreut ihre Sprachen. Schon in den ersten 9 Kapiteln der Bibel geht es höher her als in den meisten Krimis.
Doch wie fängt die Geschichte denn an? Gott erschafft den Menschen zu seinem Bil-de. Und das ist der Blick, den Gott auf uns hat. Wir sind sein Ebenbild. Wir sind da-mit unendlich wertvoll. Natürlich, die ersten 9 Kapitel der Bibel wollen dann erklä-ren, warum es in der Welt so schlimm aussieht. Weil der Mensch eben seine Beru-fung, Gottes Ebenbild zu sein verlassen hat. Mag alles sein. Wir haben inzwischen eine andere Pädagogik und einen anderen Blick auf den Menschen gefunden. Zurück zum Ursprung könnte man sagen. Der Mensch als Ebenbild Gottes.
Und gleichzeitig scheint es solche Sprüche zu brauchen. Halte dich von negativen Menschen fern, sie haben ein Problem für jede Lösung. Mich erinnern solche Sprü-che daran, dass es eben Menschen gibt, die gern den Kopf unten tragen. Da wird immer gleich das Schlimmste vermutet und ich kann das sogar verstehen. Die bishe-rige Erfahrung hat sich tief eingeprägt, warum sollte es jetzt anders oder besser wer-den? Oder jemand sagt zu mir: wer nicht hofft, kann nicht enttäuscht werden.
Wir sind Ebenbilder Gottes. Als solche können wir den Kopf oben tragen. Nicht hochnäsig, aber mit erhobenen Haupt. Das sagt die Bibel nämlich auch: richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
Es gibt Grund zur Hoffnung, immer. Und Hoffnung ist so etwas großartiges. Sie richtet mich auf. Und diese Hoffnung kann mir nur jemand kaputt machen, der für jede Lösung ein Problem hat. Sogenannte Ja – aber-Menschen. Sie stimmen dir zu und sofort folgt der Widerspruch.
Es ist sicher eine Herausforderung, sich von negativen Menschen fern zu halten und oft geht es auch nicht. Dann heißt es, sich zumindest innerlich fern zu halten. Damit der Kopf oben bleibt.
Schwierig? Stimmt, doch niemand hat behauptet, es würde einfach im Leben. Doch es lohnt sich. Fangt doch damit an, den Kopf oben zu behalten. Ich bin mir sicher, euer Inneres wird nachziehen.
Für diese Woche wünsche ich euch, habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.