In ein paar Tagen ist Weihnachten. Und wir werden wieder die Geschichte vom Jesuskind in der Krippe hören, von der Volkszählung, von der schwangeren Maria, vom ausgebuchten Bethlehem, von den Engeln und den Hirten auf dem Felde. Es gibt auch nichts zu Weihnachten zu sagen, was nicht schon gesagt worden wäre. Und trotzdem tun wir es jedes Jahr wieder. Wir sprechen von der Hoffnung, die von der Krippe und dem Stall ausging, wir hören die Geschichte, wir sehen immer und immer wieder das Krippenspiel. Und oft genug wiederstehen wir dabei Gott sei Dank der Versuchung unserer Zeit, dass wir diese Botschaft immer auf eine andere Art und Weise mit immer neuen Mitteln präsentieren wollen oder glauben zu müssen.
Dier Botschaft von der Hoffnung steht für sich selbst. Sie spricht für sich selbst.
Und deshalb wird in diesem Impuls eine kleine Geschichte die Botscvhaft für sich selbst sprechen lassen.
Es war einmal ein Fischer, der fuhr jede Nacht aufs Meer hinaus, um seine Netze auszulegen. Früh am Morgen kehrte er zurück, dann waren seine Netze voll mit Fischen. Denn er kannte die Wege, die die großen Fischschwärme nahmen.
Selbst in der tiefsten Nacht fand er seinen Weg. Er sah hinauf zu den Sternen, die über ihm am Himmel standen, und ließ sich von ihnen den Weg zeigen.
Aber einmal kam eine Zeit, da war der Himmel von Wolken verhangen. Dicker Nebel lag über dem Meer, so dass man kaum die Hand vor den Augen sehen konnte. Weder Sonne noch Mond noch Sterne ließen sich blicken. Das war eine schlimme Zeit. Denn der Fischer konnte nicht hinausfahren. Tag für Tag hoffte er, dass sich der Nebel bald verziehen würde. Aber der Nebel blieb. „Wenn ich wenigstens einen einzigen Stern sehen könnte“, dachte der Fischer, „damit ich übers Meer finde“.
Aber kein einziger Stern schaffte es, den dichten Nebel zu durchdringen.
Da fasste der Fischer einen Entschluss. „Ich werde mir einen eigenen Stern machen“, dachte er. Er ging in den Schuppen und schnitzte sich aus einem alten Brett einen großen Stern. Den hängte er an eine Stange. Die Stange befestigte er an seinem Boot.
Als der Abend kam, ruderte der Fischer hinaus aufs Meer.
Rings um ihn herum war dichter Nebel. Aber vor ihm leuchtet sein Stern. Er brauchte nur hinter ihm her zu rudern.
Am Morgen bemerkten die anderen Fischer, dass sein Boot nicht an seinem Platz war. Sie warteten auf ihn. Aber er kam nicht zurück. Niemand hat ihn je wieder gesehen.
Ich wünsche euch ein friedliches und fröhliches Weihnachtsfest. Auf dass ihr einen Stern sehen möget, dem es gelingt, durch den Nebel der Sorgen und Ängste hin durch zu scheinen. Das ist der einzig wahre Stern, der auch die Hirten zur Krippe im Stall gebracht hat.
Kommt gut ins neue Jahr und lasst es euch zwischen den Jahren gut gehen. Wir sehen uns in 2023.