Kürzlich las ich einen Spruch:
Um dich zu erkenne und voll zu erblühen, musst du beides integrieren – das Licht und die Dunkelheit in dir.
Und ja das stimmt, denn beides gehört zu mir. Beides hat mich zu dem werden lassen, der ich heute bin. Das mit dem Licht ist genauso eine zweischneidige Sache wie mit der Dunkelheit. Unsere Dunkelheiten verstecken wir oft gerne vor uns selbst und vor anderen. Dinge, die uns peinlich sind, Dinge, mit denen wir nicht so gut zurecht kommen, Dinge, unter denen wir nach wie vor leiden. Doch sie gehören zu uns. Zumindest vor uns selbst müssen wir sie nicht verstecken.
Doch mit dem Licht in uns ist es auch kompliziert. Bekommen wir ein Kompliment, ist das vielen von uns peinlich. Neulich sagte mir jemand, als ich ein paar freundliche Dinge sagte: das schmeichelt mir alles. Das fand ich sehr erfrischend, denn da konnte jemand annehmen, was ich in ihm sah. Doch oft schieben wir so schöne Dinge, Komplimente, Lob von uns weg, relativieren es, machen es klein.
Gerade die schönen Dinge, das Licht in uns gehört zu uns, gerade das macht uns aus. Wir sollten es viel mehr unter dem Scheffel hervorholen und nicht darunter verstecken.
Gott sagte über Jesus: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und das gilt für jeden und jede von uns. Gott hat Wohlgefallen an uns. Gott findet uns richtig gut, so wie wir sind. Mit dem, was wir können und dem, was uns misslingt. Mit dem, was wir im Leben richtig und gut gemacht haben und dem, was wir verbockt haben. Mit unseren Sehnsüchten und unseren Ängsten. All das gehört zu uns. Wir werden nur dann richtig erblühen und uns entfalten können, wenn wir beides erkennen und beides integrieren, das heißt, beides als das akzeptieren, was zu uns gehört.
Gott liebt uns. Sollten wir uns nicht auch gerade deshalb selbst lieben? Andere Menschen mögen uns Wunden zugefügt haben, vielleicht haben wir uns auch selbst Wunden zugefügt. Doch im Kern sind wir Gottes geliebte Kinder, gut wie wir sind, geliebt wie wir sind. Und das genügt.
Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die folgende sorgen wir später.