Es ist ein sonniger schöner Tag im Sommer. Die Kinder des kleinen Dorfes spielen wie immer überall, wo sie hinkommen. Auch im großen Garten des Pfarrers. Dessen Apfelbaum hat es ihnen besonders angetan. Regelmäßig klauen sie sich Äpfel, regelmäßig werden sie erwischt und vom Pfarrer verjagt, jedoch ohne, dass dieser eine Idee bekommt, wer die Jungs sind. Denn die sind gewieft genug, ihm nicht zu nahe zu kommen. Eines Tages finden Sie am Baum ein Schild. Auf dem Schild steht: Der liebe Gott sieht alles, auch, wer meine Äpfel klaut. Doch die Jungs sind weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen. Als der Pfarrer am nächsten Tag seinen Baum inspiziert und feststellt, dass wieder Äpfel fehlen irritiert ihn sein eigens Schild. Denn die Jungs haben einen Zusatz auf das Schild geschrieben. Er liest: Das stimmt. Doch er verpetzt uns nicht.
Der liebe Gott sieht alles…ob wir unter der Bettdecke heimlich lesen, oder heimlich fernsehen, für die Netflixgeneration, die heutzutage auf dem Smartphone schaut, kaum nachvollziehbar. Das war und ist noch das Schreckgespenst: Big Brother ist watching you. Der liebe Gott sieht alles. Tatsächlich finde ich das sehr gut, wie die Jungs in der kleinen Geschichte reagiert haben. Ja der liebe Gott sieht alles, doch er verpetzt uns nicht. Sie vertrauen diesem Gott. Für sie ist das Szenario aus George Orwels Überwachungsszenario keine Drohgebärde. Für mich ist das genauso. Der liebe Gott sieht alles…das beruhigt mich. Denn egal, wo ich bin, egal, was mir widerfährt. Gott sieht es, Gott ist dabei. Gutes wie weniger Gutes. Er geht mit. Die Autoren der Bibel wissen das auch. Besonders in den Psalmen kommt dieses Bild zum tragen: Würde ich hochfliegen, wo das Morgenrot leuchtet, mich iederlassen, wo die Sonne im Meer versinkt: 10Selbst dort nimmst du mich an die Hand und legst deinen starken Arm um mich. Mehr braucht es nicht.
Für diese Woche wünsche ich euch: Habt´s Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.