Der Menschenfreundliche Gott wendet sich uns zu
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…dieses Gedächtnisspiel kenne wohl viele von uns. Mit Kofferpacken verbinde ich vorwiegend gute Gedanken. Wer seine Koffer packt, der macht sich auf, in den Urlaub, ins Wochenende, zu einer Fortbildung, zu Freuden.
Nehmen wir na, es gäbe einen unsichtbaren Koffer, der dich begleitet und du würdest ihn aufmachen? Was wäre drin? Gleich oben drauf die Vorfreude auf den Sommerurlaub? Endlich wieder verreisen. Etwas weiter unten die Erinnerung an den wundervollen Apfelkuchen, den die Oma immer gebacken hat. Ganz weit unten die Erinnerung an bessere Tage, als die Familie noch beisammen war vor der Trennung oder dem Tod. Und in der Ecke…
Manchmal ist ein Koffer auch zu voll. Wer kennt das nicht. Da packt man den Koffer, das soll mit und das und das auch noch. Und am Ende geht er nur zu, wenn sich jemand oben drauf setzt. Wenn es dann ganz dumm läuft, geht er kurz darauf gleich wieder auf und alles liegt verstreut am Boden. Der Koffer ist zu voll. Wir haben viel zu viel dabei. Manchem Menschen sieht man diese unsichtbaren Lasten auch an. Mit meinem Koffer will ich durchs Leben tanzen. Als Christ habe ich dabei das wichtigste aller Dinge im Koffer: das Gebet. Ich bin begleitet, da ist jemand, der mit mir zusammen mit mir fertig wird. Ich kann mit meinem Gott meinen inneren Koffer anschauen. Aha. Oh. Dank und Klage fließen da aus dem Schauen und Betrachten. Falsche Erwartungen fliegen raus. Falsche Masken ebenso. Meine Unsicherheit kann bleiben. Sie schützt mich.
In meinem Lebenskoffer soll immer genug Platz sein. Für das Leben und für Gott. Für das Himmelsblau über mit, das Grün des Juni, dem Duft der Rosen, der fruchtigen Süße der Beeren.
Schmeckt und sehet wie freundlich der Herr ist. So lesen wir in den Psalmen. Für diese Freundlichkeit soll Platz in meinem Koffer sein. Sie soll ausstrahlen können in das Leben derer um mich herum. Und so strahlt sie dann zurück in mein Leben.
Gott schenkt uns einander. Damit wir einander in die Augen schauen, freundlich, wohlwollend. Sicher oft unterschiedlicher Meinung. Das macht jedoch nichts, so lange uns bewusst ist, dass Gott uns verbindet, der menschenfreundliche Gott, der uns menschenfreundlich macht.
Das ist für mich Leben. Das ist das, was Christus meint, wenn er sagt: ich lebe und ihr sollt auch leben. Ich habe mich euch zugewandt, wendet ihr euch einander zu. Seid freundlich und gütig und barmherzig. Rechnet den anderen ihre Fehler nicht zu. Möge der Sommer von Gottes Gnade in uns wachsen, reifen und Frucht bringen. Das wünsche ich euch.
Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.