Oster – Sieg des Lebens
Es ist 14 Uhr nachmittags. Die Koffer sind gepackt, der Bus kommt in ein paar Minuten. Es geht zur Konfifreizeit. Da klingelt das Telefon. Am anderen Ende meldet sich die Polizei. In einem Gespräch nennt mir der Polizist einen mir bekannten Namen. Ich weiß sofort: in ein paar Minuten wird sich für das Ehepaar, das ich sehr gut kenne, das gesamte Leben ändern. Denn wir werden diesen Eltern sagen, dass sich ihr Sohn das Leben genommen hat. Wir stehen zu dritt vor der Tür. Zwei Polizisten und ich. Ich atme tief durch und klingle.
Mein Gott Mein Gott warum hast du mich verlassen? Gottverlassen kommen der Mutter die Tränen. Fassungslosigkeit, Entsetzen, Trauer. Tiefe Verzweiflung und dunkelste Nacht mitten am Tag. So wie damals auf Golgatha. Diesen Eltern half nur noch der Gedanke, dass Gott mit und in die tiefste Verzweiflung und die dunkelste Nacht geht. Denn Jesus selbst ist einen qualvollen Tod gestorben. Und der Tod hat nicht das letzte Wort behalten. Das trägt uns durch dieses unsagbar tiefe Tal an diesem Nachmittag.
Die Geschichte damals ging weiter. Es kam der Ostermorgen und das Grab war leer. Wie neu geboren haben sich die Menschen gefühlt, die die Nachricht bekommen haben, dass Jesus auferstanden ist und lebt. Wie neugeboren, das Gefühl wie nach einer professionellen Massage. Von Kopf bis Fuß mit duftendem Öl. Belebend an meinen Füßen, sanft an meinen Armen, kräftigend am Rücken entspannend auf der Stirn. Wie neu geboren.
Jesu Tod ist der Anfang des Sieges des Lebens. Das lässt uns nach vorne schauen.
So eine Massage würde ich mir gern öfter gönnen. Doch oft fehlt die Zeit. Zur Zeit fehlt eher die Gelegenheit. Was allerdings hilft ist mir immer wieder bewusst zu machen, dass Gott immer stärker ist. Er zieht sogar dem Tod den Stachel. Ich werde im Leben immer einmal mehr aufstehen als hinfallen. Das gibt mir Kraft und macht mir Mut.
Auch das Ehepaar, dem ich die schlimmste Nachricht ihres Lebens überbringen musste schöpfte daraus Kraft. Wie neu geboren, so haben sie sich nie gefühlt. Doch Kraft zum Weitermachen haben sie Tag für Tag bekommen. Und sie haben gelernt, zu akzeptieren, was geschehen ist. Mit Gottes Hilfe.
Mit Gottes Hilfe werden auch wir durch die kommenden Wochen gehen. Er gibt uns Kraft und Mut.
So wünsche ich euch für die kommenden Wochen: Habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die nächste sorgen wir später-