Die Bibel erzählt die Geschichte einer Hochzeit. Zwei Menschen heiraten, alle sind ausgelassen, essen und trinken in großer Runde, Menschen ganz vieler Haushalte und auch von weiter Ferne begegnen sich, umarmen sich, tanzen, singen, sind fröhlich und feiern die Liebe und das Leben. Nichts drückt aufs Gemüt, keine Sterbefälle machen uns traurig, hier schränken uns keine Vorschriften ein, hier findet Leben statt. Menschen sind ausgelassen und genießen. Jesus ist mittendrin! Er feiert und lacht. Weil der König der Könige, der Herr aller Herren, weil der Heiland, der Christus, der Menschen Sohn feiern will … und so wird aus Wasser Wein.
Genießen wird diesen Moment! Lassen wir uns für eine kurze Zeit entführen an diesen unbeschwerten Ort und in diese unbeschwerte Zeit. Beides ist uns so kostbar geworden. Lassen wir hinter uns, was belastet, depressiv macht. Das mag uns schwer fallen. Denn die Schwere drängt sich Tag für Tag mit Macht in unser Leben.
Wir kennen das Gefühl, wenn einem der Stoff zum Feiern ausgeht, so wie der Wein in der Geschichte. Plötzlich ist der Wein leer. Eine Peinlichkeit für den Bräutigam und ein großes Problem für die Diener. Die haben dafür Sorge zu tragen, dass die Gäste bei Laune gehalten werden. Kein Wein, keine Stimmung, keine Feier – Ärger für die Angestellten. So einfach ist das. So schnell kann das gehen. Eben noch steht man mitten im Leben, spaziert auf seiner Sonnenseite … und auf einmal geschieht etwas, das niemand vorhergesehen und womit keiner gerechnet hat. Dann ist guter Rat teuer. Wir alle haben so etwas schon erlebt, die einen mehr, die anderen weniger, es gehört einfach dazu. Niemand kann sich dem entziehen oder solche Ereignisse ausschließen. Und dann? Dann ist es erst einmal gut, wenn Menschen da sind, denen dieses Problem überhaupt auffällt. So wie Maria mitbekommt, dass der Wein ausgeht. Sie versucht zu helfen, ohne dass der Bräutigam die Peinlichkeit mitbekommt und die Diener für diese Nachlässigkeit zur Verantwortung gezogen werden müssen. Das ist ein Geschenk, wenn jemand in der Nähe ist, der Acht gibt, der bei aller Ausgelassenheit auch auf die Dinge im Hintergrund achtet – und dann einfach versucht eine Lösung zu finden.
Solche Menschen sind Gold wert. Es muss ja nicht immer die Mutter sein: Verwandte, Freunde, Nachbarn … manchmal können das wildfremde Menschen sein. Es sind jene, die dafür sorgen, dass es weiter geht, dass das Leben nicht still steht, dass es immer noch Grund zum Feiern gibt. Da nimmt mich einer an die Hand und sagt: Komm wir finden eine gute Lösung, statt dass er mich zusammen schreit. Da nimmt mich jemand in den Arm und lässt mich einfach durchatmen. Manchmal grenzt so etwas an ein Wunder, weil man es sich nicht erklären kann, warum dies oder jenes zum Guten gewendet wurde. Im Nachhinein nennen wir solche Menschen oft Engel. Das sind in Wort und Tat Verkünder einer Botschaft, die uns Hoffnung macht. Bei allen Schwierigkeiten und Problemen: Wir durften und dürfen immer noch auch vieles erleben, dass uns hilft, Krisen zu überwinden. So wie Jesus damals bei der Hochzeit zu Kana dafür gesorgt hat, dass die Ausgelassenheit und Fröhlichkeit und das Feiern andauern, trotz des augegangenen Weins. Das kann uns zuversichtlich stimmen! Umso mehr noch, als ja diese Geschichte über sich hinausweist. “Du aber hast den besseren Wein bis zum Schluss zurückbehalten!” heißt es da. Die Hochzeit ist eine Bild für unser Leben und unsere Verbindung mit Gott. Wir dürfen gewiss sein, dass das Beste noch kommt.
Für die kommende Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibst gesund, nur für diese Woche, für die nächste sorgen wir kommende Woche.