Gott schenkt einen Neuanfang
Es wird kälter. Die Tage werden wieder merklich kürzer. Das Wetter wird rauer und ungemütlich. Der Herbst hat begonnen. Diese Jahreszeit hängt ein bisschen zwischen Baum und Borke. Wenn wir nicht das Glück eines »goldenen Herbstes« genießen, dann fegt das Laub über die Straßen. Der Wind bläst einem ins Gesicht und der Regen tut sein Übriges dazu. Während es Viele gibt, die sich auf den Winter, den Frühling oder den Sommer freuen, erwarten andere voller Vorfreude den Herbst. Mir fehlt im Herbst etwas, auch wenn ich die herbstlichen Farben liebe.
Mir ist der Sommer deutlich näher. Ich denke noch gern an meinen Sommerurlaub zurück. Die Weite und Leichtigkeit an der Küste der Nordsee. Der Wind zwischen den Haaren, warm und angenehm, die Zeit mit meinen Kindern beim Lasertag oder am Strand. Längst bin ich wieder hier. Gott sei Dank unverletzt und gesund. Das ist anderen anders ergangen. Sie waren beispielsweise auf der Flucht, im Krieg, im Krankenhaus, auf dem Friedhof. Alles hat sich verändert im Leben von vielen Menschen. Und heute lasse ich Corona dabei mal außen vor. Es verändert sich im Leben sowieso laufend etwas. Da geht eine Partnerschaft auseinander. Hoffnungen gehen kaputt, Tränen werden geweint. Eine schwere Krankheit verändert das Leben komplett, der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes. Manche Veränderung führen wir auch bewusst herbei: Wir wechseln den Arbeitsplatz, weil wir eine neue Herausforderung suchen. Wir beenden eine Partnerschaft, weil uns die Perspektive fehlt. Wir ziehen um, weil die Wohnung zu klein geworden ist. Veränderungen werden nötig, weil etwas fehlt. Wir sprechen dann davon, einen Neuanfang zu wagen oder einen Tapetenwechsel zu brauchen. Wir sehnen uns nach etwas, das uns in unserem bisherigen Leben fehlt. Wir wollen einen neuen Weg gehen. Das ging Menschen zu allen Zeiten so. Die Bibel erzählt Geschichten, in denen Menschen ein neuer Anfang geschenkt wurde. Der Gelähmte, der durchs Dach zu Jesus gebracht wird ist ein Beispiel, der blinde Bartimäus ein anderes. Beiden vergibt Jesus ihre Sünden. Der eine kann wieder gehen, der andere wieder sehen.
Jesus, der Sohn Gottes, vergibt dem Gelähmten seine Sünden, dadurch kann er wieder laufen. Er schenkt ihm einen Neuanfang, indem er ihm seine Sünden vergibt. Diese Geschichte ist wie viele andere ein Beispiel. Sie erklären in ihrer eigenen Sprache, dass Jesus uns vollkommen erfüllt. Durch ihn können wir erkennen, was auf uns wartet. Und dass ist vollkommen. Niemand wird bei Gott mehr durch ein Handicap am Laufen gehindert, niemand hat mehr unerfüllte Sehnsüchte. Jeder darf der sein, als der ihn Gott geschaffen hat. Jeder darf der sein, der er sein soll. Und das Gefühl des Erfüllt-Seins wird durch Jesus nicht mehr eine Momentaufnahme sein, sondern dauerhaft Bestand haben. Das ist sein Versprechen an uns.
Und deshalb ermutigen uns die biblischen Texte, etwas Neues und Dauerhaftes in unser Leben zu lassen. Denn dadurch können wir freundlich und herzlich miteinander sein und voll von Glück unseren Lebens- mut in die Welt tragen. Der kaltnasse Herbst kann dann keinem mehr die Stimmung verderben.
Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Sommer. Ich will wieder den warmen Wind in meinen Haaren spüren. Ich will das Meer sehen. Ich merke: es gibt Sehnsüchte in mir, die stillt nur Gott. Die nach Gemeinschaft, die nach Freundlichkeit und Liebe unter den Menschen, frei von selbstauferlegten menschlichen Zwängen. Und es gibt Sehnsüchte, die zu stillen, ist meine Aufgabe. Das habe ich selbst in der Hand.
Für diese Woche wünsche ich euch: habt Zuversicht und bleibt´s gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir nächste Woche.