Karfreitag – Einsamkeit, Gottverlassenheit. Wirklich? Jesus schreit am Kreuz: „Mein Gott mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ Als Mensch fühlt er sich verlassen von Gott. Das verbindet mich mit ihm. Manchmal fühle ich mich einsam und verlassen. Von Gott und der Welt. Gleichzeitig weiß ich: an jedem Ort, zu jeder Zeit ist Gott. Manchmal fällt es mir schwer, ihn zu fühlen, ihn zu spüren. Dann hilft mir nur noch eines: ich vertraue darauf, dass es so ist: Gott ist an jedem Ort und zu jeder Zeit. Ich bin immer begleitet. Ob ich das spüre oder nicht.
Wir haben Angst. Vor allem, wenn in unserem Umfeld Menschen mit dem Corona-Virus infiziert sind. Vor allem, wenn es immer mehr werden. Mir hilft in dem Moment eines: ich suche die Zahl derer, die bereits genesen sind. Das macht mir Hoffnung. Es gelingt uns so leicht auf das zu schauen, was uns Angst macht. Es lähmt uns. Karfreitag gibt uns die Ruhe, die Kraft und den Mut, uns zu besinnen. Unseren Blick wegzulenken von dem, was Angst macht. Weg vom Kreuz. Denn wir wissen, was übermorgen sein wird. Ja, heute stirbt Jesus. Doch in der zweiten Nacht von heute an wird er von den Toten auferweckt. Der Tod ist bereits besiegt. Lasst uns weg schauen vom Kreuz. Lasst uns im Kreuz Jesu bereits das Leben sehen und spüren. Auch an Karfreitag gilt: Jesus lebt. Der Tod ist bereits besiegt. Karfreitag ist der Anfang des Sieges des Lebens über den Tod. So sollten wir ihn feiern. Ein Geschenk der Ruhe und des Friedens auf dem Weg zum Sieg des Lebens.
Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.